Vor der Tagung der US-Zentralbank hat der Dax am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Der Index stieg bis auf 16.333 Punkte und übertraf damit sein im Mai erreichtes Allzeithoch von 16.332 Zählern. Zuletzt lag er mit einem Plus von 0,4% bei 16.300 Punkten. Anleger setzen weiterhin auf eine Pause bei den Zinserhöhungen in den USA. Eine große Mehrheit der Marktteilnehmer und Ökonomen rechnet damit, dass die Währungshüter nach zehn Zinserhöhungen in Folge zunächst eine Zinspause einlegen werden. “Die Inflation in den USA kühlt sich weiter ab und macht damit den Weg frei für die erste Pause nach 15 Monaten Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve”, schrieb am Morgen der Experte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

Die Aussicht auf eine weniger straffe Geldpolitik in den kommenden Monaten treibe den deutschen Leitindex im Vorfeld der beiden Notenbanksitzungen weiter nach oben, ergänzte Oldenburger. Nach der Fed am Abend fällt am Donnerstag auch die Europäische Zentralbank ihre nächste Entscheidung. Bei ihr geht der Markt aber von einer Anhebung um nochmals 0,25 Prozentpunkte aus.

Hoffnung, dass die EZB es aber auch bald etwas ruhiger angehen lassen könnte, machten zuletzt Inflationsdaten aus der Eurozone. Die Teuerungsrate hatte im Mai in der Eurozone überraschend deutlich nachgegeben auf 6,1%, wenngleich das immer noch deutlich über dem Ziel der EZB liegt.

Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners wird es nun spannend, ob der Dax-Rekord weitere Käufer anlockt oder ob sich die Anleger zu Gewinnmitnahmen verleiten lassen. Die Charttechniker der UBS betonten am Morgen, dass der Weg nach oben mit einem Sprung auf eine neue Bestmarke zunächst frei wird, da es dann keine erkennbaren Hürden mehr gebe.