Märkte am Abend

Dax zeigt sich von der Krise in Frankreich unbeeindruckt

Der Dax hat sich unbeeindruckt von der Krise in Frankreich gezeigt. Nach Zahlen haben Redcare Pharmacy deutlich zugelegt.

Dax zeigt sich von der Krise in Frankreich unbeeindruckt

Finanzmärkte

Dax von Frankreich unbeeindruckt

Leitindex schließt unverändert – Hannover Rück profitiert von Dividendenanhebung

wrü Frankfurt

Der überraschende Rücktritt der französischen Regierung hat natürlich auch die Finanzmärkte bewegt. Doch während auf der Aktienseite der französische Leitindex zeitweise 2% an Wert verlor und am Nachmittag noch mehr als 1% zurücklag, zeigte sich der deutsche Aktienmarkt kaum beeindruckt vom Geschehen in Frankreich. Der Dax notierte zunächst kaum verändert, legte im Verlauf aber etwas zu. Der deutsche Leitindex schloss dann unverändert auf 24.378 Punkten. Damit liegt das Dax-Allzeithoch von 24.639 Zählern, das Anfang Juli erreicht wurde, weiterhin in unmittelbarer Reichweite. Der MDax notierte am Nachmittag mit 0,4% im Plus.

Infolge der Regierungskrise in Frankreich kam es zu Verlusten bei europäischen Banken, einem Sektor, der aber in diesem Jahr bereits extrem gut gelaufen ist. Dabei wurden die anfänglichen Einbußen im Verlauf aber wieder zu einem Gutteil aufgeholt. Société Générale büßten bis zum Nachmittag 4,8% ein, BNP Paribas 3,8% und Credit Agricole 3,8%. Deutsche Bank lagen 1,1% zurück.

Im Dax profitierten Hannover Rück von der Ankündigung, künftig noch einen größeren Teil des Gewinns als reguläre Dividende auszuschütten. Die Aktie gewann bis zum Nachmittag 2,7%. BMW Stämme legten 2,5% und Münchener Rück 2,3% zu. Auch Talanx kletterten um 2,9%

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy berichtete über eine Steigerung des Konzernumsatzes im dritten Quartal um 25% auf 719 Mill. Euro und bestätigte die Jahresprognose. Wachstumstreiber waren erneut verschreibungspflichtige Medikamente. Daraufhin zog die Aktie um 10% auf 86 Euro an.

Gefragt waren auch die Aktien des Online-Brokers FlatexDegiro, die um 5,5% vorrückten und ein neues Rekordhoch erreichten. Der Titel wird von mehreren Häusern zum Kauf empfohlen.

Zum Wochenauftakt ist der Goldpreis erstmals über die Marke von 3.900 Dollar je Feinunze gestiegen. Er erreichte in der Spitze 3.958 Dollar. Damit ist es nicht mehr weit zur Marke von 4.000 Dollar. Der Shutdown in den USA und die damit verbundene Unsicherheit treibe den Goldpreis, meinten Händler. Zudem würden Marktteilnehmer nach dem starken Rückfall des Yen sichere Häfen bevorzugen.

In diesem Umfeld kletterte auch der Preis für Bitcoin erstmals über 125.000 Dollar. Am Nachmittag lag Bitcoin dann bei 124.725 Dollar. Berichtet wird von anhaltend hohen Mittelzuflüssen in Bitcoin-ETFs.

Der japanische Yen ist am Montag gegenüber dem Dollar so stark gefallen wie seit fünf Monaten nicht mehr. In der Spitze gab er um 1,9% auf 150,43 Yen je Dollar nach. Einen so ausgeprägten Tagesverlust hatte es zuletzt am 12. Mai gegeben. Händler sagten, dies sei eine Reaktion darauf, dass die als konservative Hardlinerin geltende Sanae Takaichi die internen Wahlen der Regierungspartei LDP gewonnen hat. Sie dürfte damit erste Premierministerin des Landes werden, wenn die offizielle Wahl am 15. Oktober stattfindet. Erwartet wird, dass Takaichi in der Fiskalpolitik einen expansiven Kurs fahren wird.

Nikkei gewinnt knapp 5 Prozent

Mit einer Kursexplosion hat der japanische Aktienmarkt auf Takaishi reagiert. Der Nikkei verzeichnete einen Anstieg von 4,8% auf ein Rekordhoch von 48.150 Punkten. Damit hat Japans Börsenbarometer in diesem Jahr bereits gut 20% zugelegt. „Die Marktteilnehmer begrüßen Takaichis Fiskalpolitik, doch ob sie ihre Ziele tatsächlich erreichen kann, ist ungewiss, da die LDP weiterhin eine Minderheitspartei ist“, sagte Hitoshi Asaoka, Chefstratege beim Vermögensverwalter Asset Management One, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Rendite japanischer 30-jähriger Staatsanleihen stieg auf einen Rekordstand von 3,29%. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die expansive Fiskalpolitik der Regierung zu einer höheren Staatsverschuldung führt.