Dax zeigt sich zum Auftakt deutlich schwächer
Dax zeigt sich zum Auftakt deutlich schwächer
Der Dax hat sich zum Auftakt deutlich schwächer gezeigt. Der büßte 1,6% auf 23.751 Euro ein. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,4% auf 5.602 Punkte.
Schon am Montag war der Dax an der für den kurzfristigen Trend wichtigen 21-Tage-Linie abgeprallt und hatte nur einen Teil seiner Gewinne ins Ziel gerettet. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Dienstagmorgen ähnlich schwach erwartet.
Ein Stimmungsdämpfer sind neue Nachrichten zum wichtigen Chip-Hersteller Nexperia, der zum chinesischen Konzern Wingtech gehört. Nachdem die Niederlande Nexperia Ende September unter ihre Kontrolle gestellt hatte, hatte China die Ausfuhr von Chips aus den Nexperia-Werken in China gestoppt. Zu Wochenbeginn hatte es Entspannungssignale in dem Konflikt gegeben. Doch nun forderte China die Niederlande auf, ihre Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Unternehmens einstellen und eine konstruktive Lösung für den Streit finden.
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies darauf, dass der seit Jahresbeginn starke Dax in der zweiten Hälfte bislang kaum von der Stelle gekommen ist. Dazu sei „an Asiens Börsen die Nervosität förmlich greifbar“, kommentierte der Experte die aktuellen Kursverluste in Tokio, Shanghai und Seoul. „Die beeindruckende und schon beängstigende Rally macht eine Pause.“ Warnungen vor hohen Bewertungen an den Aktienbörsen und einer möglichen Korrektur würden lauter.
Nach einem ruhigen Wochenauftakt legten am Dienstag etliche deutsche Unternehmen ihre Quartalszahlen und Ausblicke vor. Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care überraschte trotz des weiter mauen US-Geschäfts positiv. Der Kurs gab trotzdem um 1,5% auf 45,01 Euro zu. Neben einem starken organischen Wachstum in allen Geschäftsbereichen zahlte sich für denKonzern erneut das Sparprogramm aus.
Nordex geben nach
Der Windturbinen-Hersteller Nordex, der vollständige Zahlen vorlegte, berichtete eine deutliche Gewinnsteigerung. Das MDax-Unternehmen bestätigte zudem die Margenprognose, die es Ende Oktober im Rahmen der Quartals-Eckdaten angehoben hatte, sowie die übrigen Jahresziele. Die Aktie gab um 3,6% auf 25,06 Euro nach.
Auch der Softwareanbieter Nemetschek erzielte ein deutliches Wachstum und übertraf mit dem operativen Ergebnis (Ebitda) die Analystenerwartungen. Dazu bestätigte Unternehmenschef Yves Padrines die im Sommer angehobene Jahresprognose. Der Titel befestigte sich um 1,5% auf 101,50 Euro.
Derweil sieht Evonik kurzfristig keine Nachfragebelebung, wie der Spezialchemiekonzern im Rahmen endgültiger Quartalszahlen bekanntgab. Der gesamten Branche machen die US-Zollpolitik, eine träge europäische Wirtschaft und die andauernde Krise des chinesischen Immobiliensektors schon länger zu schaffen. Der Kurs legte leicht um 0,1% auf 14,55 Euro zu.
Der Autozulieferer und Verbindungstechnikanbieter Norma bekam im vergangenen Quartal das schwache Konjunkturumfeld zu spüren. Zudem halbierten höhere Kosten bei Personal und Logistik das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich rutschte der Konzern wegen eines Wertberichtigungsbedarfs in die Verlustzone. Die Aktie stürzte um 8,8% auf 12,72 Euro ab.
Eine Rally bei Technologiewerten hat die Börsen in Tokio und Taiwan am Dienstag auf neue Rekordhochs getrieben. Andere asiatische Märkte gaben nach jüngsten Höchstständen jedoch nach. Die Stimmung wurde durch schwache US-Wirtschaftsdaten und uneinheitliche Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank Fed zur künftigen Zinspolitik belastet. Der US-Dollar legte zu.
Rekorde in Asien
Der japanische Nikkei-Index stieg auf ein Allzeithoch von 52.636,87 Punkten, geriet aber später in die Verlustzone und schloss mit einem Minus von 1,7% auf 51.497 Punkten. In Taiwan büßte der Leitindex Taiex 0,8% , nachdem er vorher ebenfalls einen Rekordstand markiert hatte. Dagegen gab der Kospi in Südkorea um 2,4% nach, nachdem er am Montag ein Allzeithoch erreicht hatte. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 0,7% nach, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen um 0,8% nachgab.
Am Devisenmarkt stieg der US-Dollar zum Yen um 0,2 Prozent auf 154,48 Yen und erreichte damit den höchsten Stand seit Februar. Der Euro kletterte um 0,1% auf 1,1527 Dollar nach, zuvor hatte er den tiefsten Stand seit August markiert. Der Dollar-Index, der die Währung mit sechs anderen wichtigen Währungen vergleicht, stieg auf ein Drei-Monats-Hoch. Die Ölpreise zeigten sich stabil. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,7% auf 64,45 Dollar. An der Wall Street hatten Technologiewerte am Montag den S&P 500 und den Nasdaq gestützt. Uneinheitliche Äußerungen von Fed-Vertretern hatten zuletzt die Aussicht auf eine Zinssenkung im Dezember getrübt.
