Dax zeigt weiterhin Schwäche
Dax zeigt weiterhin Schwäche
Nach Gewinnmitnahmen in Asien hat sich am Dienstag auch der europäische Aktienmarkt schwach gezeigt. Der Dax büßte 1,4% auf 23.800 Punkte ein, der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,2% auf 5.612 Zähler. Zuvor hatten der Nikkei 225 und der technologielastige Taiex aus Taiwan Rekordhochs verzeichnet.
Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) hat im dritten Quartal überraschend stark zugelegt. Der fortschreitende Sparkurs trieb den Gewinn, während sich das wichtige US-Geschäft nach der Grippewelle zu Jahresbeginn leicht erholte. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 22% auf 574 Mill. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur 550 Mill. Euro erwartet. Der Umsatz kletterte um 3% auf 4,89 Mrd. Euro. Ohne negative Währungseffekte hätte das Plus sogar 8% betragen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte FMC.
„Wir haben immer gesagt, dass die zweite Jahreshälfte stärker ausfallen wird als die erste“, sagte Vorstandschefin Helen Giza der Nachrichtenagentur Reuters. „Das dritte Quartal hat das nun deutlich gezeigt: Wir sehen anhaltendes Momentum und haben wichtige Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie erzielt.“
Aktie im Minus
An der Börse konnte FMC damit nicht punkten: Die Anteilsscheine führten mit einem Minus von 1,9% auf 48,36 Euro die Verliererliste im Dax an. Grund dafür ist nach Einschätzung von J.P. Morgan die anhaltende Sorge der Anleger über einen weiteren Aktienverkauf durch den Hauptaktionär Fresenius. Der Konzern hatte seinen Anteil an FMC in den vergangenen Monaten bereits von rund 32 auf gut 28% reduziert und plant, ihn perspektivisch auf rund 25% zu verringern. Investoren befürchten, dass künftige Verkäufe den Kurs belasten könnten, auch wenn Fresenius betont, langfristig größter Aktionär bleiben zu wollen.
Der Medizintechnikkonzern Philips hat im dritten Quartal operativ deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Zudem zogen die Auftragseingänge an, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Bei der Marge peilt der Konkurrent des im Dax notierten Konzerns Siemens Healthineers nun das obere Ende der bislang in Aussicht gestellten Ziele an. Philips hat für 2025 eine Marge auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immateriellen Vermögenswerten (Ebita) von 11,3 bis 11,8% auf dem Zettel. Die Umsatzprognose wurde bestätigt.
Investoren reagierten positiv auf die Entwicklung. Die Aktie stieg in Amsterdam bis zum Mittag um 3,1% auf 24,45 Euro, konnte das Plus in einem schwachen Umfeld aber nicht halten. Am späten Vormittag lag das Papier nur noch leicht im Plus. Wettbewerber Siemens Healthineers konnten von den guten Nachrichten nicht profitieren – die Aktie befand sich auf Vortagsschlussniveau. Die Erlanger Konkurrenz legt am Mittwoch ihre Zahlen vor.
Nach einem ermutigenden zweiten Quartal habe der Gesundheitstechnik-Hersteller nun auch ein gutes drittes Jahresviertel hinter sich, bemerkte Julien Dormois vom Analysehaus Jefferies. Eine solide Nachfrage und die günstige Vorjahresbasis hätten es möglich gemacht, dass im vierten Quartal in Folge ein Anstieg der Auftragseingänge vermeldet worden sei. Philips habe sein Umsatzwachstum in Nordamerika beschleunigt, kommentierte der Konzernchef Roy Jakobs die Entwicklung.
Schwaches Umfeld
Der Autozulieferer und Verbindungstechnikanbieter Norma hat im dritten Quartal das schwache Konjunkturumfeld zu spüren bekommen. Zudem belasteten höhere Kosten für Personal und Logistik das operative Ergebnis. Unter dem Strich fiel wegen einer Wertberichtigung der Geschäfts- und Firmenwerte in Europa ein Verlust an. Die Abschreibung begründete Norma mit einer verhaltenen wirtschaftlichen Lage und demzufolge geringeren Wachstumserwartungen. Die Jahresziele für das fortgeführte Geschäft bestätigte das Unternehmen.
Die Quartalsbilanz kam nicht gut an. Die Aktie gab im frühen Handel bis zu fast 9% nach und rutschte damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni. Zuletzt betrug das Minus 5,6% auf 13,14 Euro. Die Umsätze hätten die Erwartungen verfehlt, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Das habe das Unternehmen mit Blick auf das operative Ergebnis durch Flexibilität bei den Kosten nicht ganz ausgleichen können.
In den drei Monaten bis Ende September brach für das fortgeführte Geschäft der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten um fast die Hälfte auf 3,8 Mill. Euro ein, wie das SDax-Unternehmen am Dienstag im hessischen Maintal mitteilte.
Der japanische Nikkei-Index stieg auf ein Allzeithoch von 52.636,87 Punkten, geriet aber später in die Verlustzone und schloss mit einem Minus von 1,7% auf 51.497 Punkten. In Taiwan büßte der Leitindex Taiex 0,8% , nachdem er vorher ebenfalls einen Rekordstand markiert hatte. Dagegen gab der Kospi in Südkorea um 2,4% nach, nachdem er am Montag ein Allzeithoch erreicht hatte. In Hongkong gab der Hang-Seng-Index um 0,7% nach, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzhen um 0,8% nachgab.
