Finanzmärkte

Dax zeitweise über 14.400 Punkte

Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten haben die Sorgen wegen Inflation und Rezession beiseitegeschoben und dem Dax zu einer Rückkehr auf ein Niveau deutlich über 14 .400 Punkten verholfen.

Dax zeitweise über 14.400 Punkte

ku Frankfurt

Die Anleger an den europäischen Aktienmärkten haben zum Wochenausklang die Sorgen wegen Inflation und Rezession beiseitegeschoben und dem Dax zu einer Rückkehr auf ein Niveau deutlich über 14400 Punkte verholfen. Der deutsche Leitindex verzeichnete ein Tageshoch von 14458 Punkten. Den Handel beendete er mit 14432 Zählern, ein Plus von 1,2%. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 1,2% auf 3925 Punkte. Allerdings sprechen Händler von einem überkauften Niveau am Markt, zumal mittlerweile keineswegs mehr sicher sei, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve bei ihrem Kurs der Leitzinsanhebungen wirklich ein ge­mächliches Tempo anschlägt.

Als schwach erwiesen sich im Dax SAP mit einem Minus von 2,3% auf 105,16 Euro. Die Analysten von Jefferies haben ihre Einstufung des Titels um zwei Stufen von „Buy“ auf „Underperform“ zurückgenommen. Durch die strikte Kostenkontrolle des Konzerns seien die mittelfristige Ziele gefährdet, merken sie an.

Der Euro hielt sich weitgehend unverändert deutlich über der Parität zum Greenback bei 1,0359 Dollar. Das britische Pfund legte um 0,3% auf 1,19075 Dollar zu. Sterling profitierte von besser als erwartet ausgefallenen britischen Einzelhandelsumsätzen sowie nach wie vor von dem am Vortag von Finanzminister Jeremy Hunt vorgelegten Budget mit Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, mit denen den Märkten versichert werden soll, dass es die neue britische Regierung mit der Inflationsbekämpfung ernst meint.

Der Goldpreis gab um 0,4% auf 1754,95 Dollar je Feinunze nach. Händler verwiesen darauf, dass US-Notenbanker­ sich zuletzt wesentlich zurückhaltender gezeigt hatten, was die Möglichkeit eines Kurses langsamerer Leitzinsanhebungen betrifft, auf den die Finanzmärkte gehofft hatten.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab sehr deutlich um 3% auf 87,09 je Barrel nach. Die US-Sorte West Texas Interme­diate verbilligte sich sogar um 3,4% auf 78,42 Dollar. Marktteilnehmer sagten, es herrschten Sorgen wegen der Nachfrageentwicklung in China vor dem Hintergrund der sich dort beschleunigenden Coronavirus-Pandemie vor. Der Ölpreis verzeichnet nun schon die zweite Woche mit Preisrückgängen. Die Akteure am Ölmarkt warten mit Spannung auf die Entscheidung der US-Regierung, wie hoch die von den G7-Staaten zwangsweise verhängte Preisobergrenze für russische Ölexporte ausfallen soll. Die Entscheidung darüber soll in der neuen Handelswoche erfolgen, verlautete aus der US-Regierung. Da Russland angekündigt hat, Länder nicht mehr beliefern zu wollen, die die Preisobergrenze umsetzen wollen, könnten die dem Markt entzogenen Mengen ab dem 5. Dezember, wenn die Sanktionen in Kraft treten sollen, für eine deutliche Erholung des Ölpreises sorgen.

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