Dax zum Wochenausklang etwas schwächer
Dax zum Wochenausklang etwas schwächer
Zum Wochenausklang hat der Dax am Freitagmittag einen Verlust von 0,7% auf 23.578 Punkte ausgewiesen. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,6% auf 5.576 Zähler. Die Woche war geprägt von der Berichtssaison. Inzwischen haben laut der US-Investmentbank JPMorgan in Europa und den USA gut Dreiviertel aller Unternehmen Geschäftszahlen vorgelegt. Dabei habe das Ergebniswachstum in den USA im Schnitt bei 15% gelegen und in Europa bei etwa 1%. Letzteres habe aber sogar noch positiv überrascht, schrieb Marktstratege Mislav Matejka. Auch der leichte Umsatzrückgang sei weniger deutlich als gedacht.
Die wichtigsten US-Indizes hatten Ende Oktober noch einmal Rekordhochs erreicht und korrigieren bisher im November. Am Aktienmarkt machen sich derzeit Sorgen mit Blick auf die hohen Bewertungen an den Börsen breit, nachdem nicht zuletzt das Trendthema Künstliche Intelligenz (KI) die Kurse immer weiter angetrieben hatte. „Dass die teilweise astronomischen Bewertungen auch mal korrigiert werden müssen, ist sicherlich keine Frage des Ob, sondern nur des Wann“, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Erfreuliche Konjunkturnachrichten
Zum Wochenschluss nun kamen zum einen erfreuliche Konjunkturnachrichten aus Deutschland: Nach fünf Monaten Rückgang haben sich die Exporte in die USA im September erholt. Dies sei ermutigend, schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank und ergänzte: „Deutsche Waren sind trotz der erhobenen Zölle in den USA gefragt.“
Die Quartalszahlen von Daimler Truck haben die markttechnisch angeschlagenen Aktien des Nutzfahrzeugherstellers am Freitag nur kurz gestützt. Die Papiere schwankten im frühen Handel und stiegen bis auf rund 36 Euro, wo sie den Widerstand der abwärts gerichteten 50-Tage-Durchschnittslinie nicht nachhaltig überwinden konnten. Diese beschreibt den mittelfristigen Trend. Die viel beachtete 200-Tage-Linie als Maß für die langfristige Entwicklung wurde bereits Anfang September unterschritten und verläuft bei 38,55 Euro.
Zuletzt notierten die Papiere von Daimler Truck 1,2% im Minus bei 34,25 Euro und damit über dem zu Handelsbeginn erreichten, bisherigen Tagestief. Der deutsche Leitindex Dax gab in ähnlichem Umfang nach, notiert aber noch knapp über der 200-Tage-Linie.
Daimler Truck musste zwar wegen der Branchenschwäche in seinem wichtigen Markt Nordamerika im dritten Quartal deutlich Federn lassen. Am Markt hieß es jedoch, es sei bereits mit einem schwachen Geschäftsbericht gerechnet worden.
Erwartungen erfüllt
Experte Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan resümierte, der Lkw-Bauer habe die Erwartungen erfüllt und den Jahresausblick beibehalten. Er setzt für die Aktien weiterhin ein Kursziel von 50 Euro an. Damit zählt er zu den optimistischsten Experten am Markt.
Ein Quartalsergebnis über den Erwartungen überzeugt die Anleger der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena (MPS). Die Aktien legen an der Mailänder Börse gut 4% zu. Der Nettogewinn beläuft sich im dritten Quartal auf 474 Mill. Euro, MPS hatte 366 Mill. Euro prognostiziert. Das toskanische Institut hob zudem die Prognose für 2025 an. Analysten von Equita und Akros führen das positive Ergebnis auf höhere Umsätze, niedrigere Betriebs- und Risikokosten sowie einen positiven Steuereffekt zurück.
Schwäche im US-Geschäft
Trotz einer leichten Steigerung des Betriebsgewinns bei der British-Airways-Muttergesellschaft IAG geht es für die Airline-Aktie bergab. Die Titel fallen an der Londoner Börse in der Spitze um knapp 10%. Zu schaffen macht dem Unternehmen die Schwäche im wichtigen US-Geschäft. Bis zum Börsenschluss am Donnerstag sind die IAG-Aktien in diesem Jahr um fast 40% gestiegen und übertrafen damit die Papiere von Air France und Lufthansa mit Zuwächsen von 25% beziehungsweise 21%.
