Märkte am Mittag

Dax fällt nach Rekordhoch zurück

Der deutsche Leitindex musste am Mittwoch bis zum Mittag moderate Verluste hinnehmen. Deutliche Ausschläge gab es bei Einzeltiteln nach Quartalszahlen.

Dax fällt nach Rekordhoch zurück

Dax fällt nach Rekordhoch zurück

Der deutsche Leitindex ist am Mittwoch nach dem Rekordhoch vom späten Dienstag bei knapp 17.050 Zählern ein Stück weit zurückgefallen. Bis zum Mittag verlor der Dax 0,3% auf 16.979 Punkte. Positiv werten Analysten, dass der Dax am Vortag erstmals über der runden Marke von 17.000 Punkten schließen konnte. Das spreche für weitere Kursgewinne, so die Experten der Bank HSBC.

Der MDax lag bis zum Mittag mit 25.801 Zählern leicht im Minus. Der Euro Stoxx 50 gab ebenfalls moderat nach, auch der Leitindex für die Eurozone war am Vortag auf ein weiteres Hoch seit mehr als 20 Jahren geklettert.

Hannover Rück auf Rekordhoch

Mit einem Dax nahe Rekordhoch setzen Anleger auf gute Geschäfte der Konzerne in den kommenden Quartalen. Mit dem Diagnostikspezialisten Qiagen, dem Elektronikkonzern Siemens Energy und dem Rückversicherer Hannover Rück haben drei Dax-Unternehmen Geschäftszahlen veröffentlicht und Ausblicke gegeben. Gut kamen die Aussagen von Hannover Rück an, die Aktien stiegen auf ein Rekordhoch. Siemens Energy legten um 1% zu, Qiagen traten auf der Stelle. Die Aktien von Siemens Energy zogen in der Spitze sogar um knapp 3% an. Insbesondere durch Beteiligungsverkäufe hat der Energietechnik-Konzern im Auftaktquartal schwarze Zahlen geschrieben. "Zwar nur ein Einmaleffekt, aber ein wichtiger, um das Unternehmen nach den massiven Verlusten der Windkraft-Tochter Gamesa wieder zurück in die Spur zu bekommen", sagte Stratege Molnar.

Infineon fielen am Dax-Ende um 4,2% auf ein Tief im Börsenjahr 2024. Hier lastete die am Vortag gekappte Umsatzprognose für das laufende Jahr erneut auf der Notierung.

Zweitgrößter Verlierer im Dax hinter Infineon waren DHL Group mit minus 3,9%. Der Bund als Aktionär platzierte über die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Aktienpaket am Markt, das belastete den Kurs. Dafür hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bereits rund die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Einnahmen aus dem Verkauf von Bundesbeteiligungen von bis zu vier Mrd. Euro eingenommen, um die Sanierung des Schienennetzes der Deutschen Bahn zu finanzieren. Der Verkauf eigener Vorzugsaktien durch den Laborausrüster Sartorius drückte die Aktiengattung um 1,1% ins Minus.

Compugroup verlieren zweistellig

Zu Kursausschlägen kam es auch in der zweiten und dritten Reihe. So verteuerten sich die Papiere von Teamviewer im MDax um fast 5%. Der Softwareanbieter will nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr erneut profitabler werden.

Im SDax der kleineren Werte brachen Compugroup dagegen um 14,5% ein. Hier sprach Analyst Knut Woller von der Baader Bank von einem schwachen Schlussquartal 2023 des Software-Entwicklers für das Gesundheitswesen.

Die Anteile von Kontron stiegen um 1,8%, angetrieben von Großaufträgen aus dem Bahnbereich für den Hersteller von Industriecomputern.

Renk mit erfolgreichem Debüt

Anleger nahmen auch den ersten Börsengang in Deutschland in diesem Jahr freundlich auf. Im zweiten Anlauf debütierte der deutsche Panzergetriebehersteller Renk erfolgreich an der Frankfurter Börse und feierte seinen Einstand mit einem Kursplus von bis zu 27%. Der Finanzinvestor Triton platzierte innerhalb von nur zwei Tagen 33,3 Millionen Renk-Aktien für 500 Mill. Euro bei institutionellen Investoren. Allein Aktien für 100 Mill. Euro zeichnete der "Leopard 2"-Panzerhersteller KNDS (KMW+Nexter Defense Systems). Im Oktober hatte das Unternehmen seinen Börsengang in letzter Minute abblasen müssen, weil viele Investoren kalte Füße bekamen.

Der Athener Flughafen startete ebenfalls erfolgreich an die Börse und legte am ersten Handelstag in der Spitze um mehr als 16% zu. Die Emission war stark überzeichnet. Der Staat nimmt mit der Teilprivatisierung gut 780 Mill. Euro ein, einschließlich einer im Zuge des Börsengangs fälligen Dividende könnte sich der Erlös auf 1,2 Mrd. Euro summieren. Für Griechenland ist es der größte Börsengang seit der EU-Schuldenkrise.