Degussa sieht Euro auf 1,10 Dollar fallen

Goldpreis dürfte auf Rekordstände zulegen

Degussa sieht Euro auf 1,10 Dollar fallen

gb Frankfurt – Das Edelmetallhandelshaus Degussa ist pessimistisch für die Wachstumsaussichten im Euroraum. Die Wirtschaft des Währungsgebiets dürfte im laufenden wie im kommenden Jahr in der Rezession feststecken, sagte Thorsten Polleit, Chefvolkswirt des Unternehmens, vor Journalisten in Frankfurt. Auch Deutschland dürfte 2013 mit einer schrumpfenden Wirtschaft konfrontiert sein. Vor dem Hintergrund der weiter bestehenden Unsicherheit um den Bestand der Währungsunion werde der Euro bis Mitte des nächsten Jahres auf 1,10 Dollar fallen, so der Ökonom. Aktuell notiert die Währung bei 1,2933 Dollar.Für den Euroraum erwartet Polleit für 2012 ein Minus von 0,5 % und 2013 einen Rückgang um 1 %. Deutschlands Wirtschaft werde im laufenden Jahr um 0,4 % wachsen, im kommenden Jahr aber um 0,3 % schrumpfen. Ein akuter Krisenherd sei der Bankenapparat der Eurozone, führt Polleit weiter aus. Die aggregierten Bankbilanzen des Währungsgebiets beliefen sich auf 34 000 Mrd. Dollar, was 360 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Euroraums entspreche. In den USA machten die Bankbilanzen nur 80 % des BIP aus. Die Banken der Eurozone müssten angesichts ihres knappen Eigenkapitals ihre Risikoaktiva weiter abbauen. Dieses “Derisking” und “Deleveraging” verstärke den Rezessionsdruck in der Eurozone, ist Polleit überzeugt.Für den Goldpreis erwartet der Degussa-Chefvolkswirt noch in diesem Jahr Rekordstände. Der Preis werde bis Jahresende auf 1 948 Dollar je Feinunze steigen und damit das bisherige Hoch vom September 2011 von 1 920 Dollar übertreffen. Neben fundamentalen Faktoren sei vor allem die weltweit gelockerte Geldpolitik ausschlaggebend für den Anstieg. Im zweiten Quartal 2013 wird der Preis Polleit zufolge auf 2 300 Dollar je Feinunze zulegen.