Der Anleihemarkt sendet von Tag zu Tag stärkere Rezessionssignale
Anleihen
Die Rezessionssignale werden
von Tag zu Tag stärker
Bund-Future legt deutlich zu und fällt wieder zurück
wrü Frankfurt
Der Euro-Anleihemarkt sendet von Tag zu Tag immer stärkere Rezessionssignale. Diese ergeben sich unmittelbar aus der Zinsstrukturkurve. Die kurzfristigen Zinsen sind nämlich deutlich höher als die langfristigen. Würde der Markt eine einigermaßen normale Konjunkturentwicklung erwarten, müssten die Langfristzinsen viel höher sein. Stattdessen schaut es nach Rezession, Abschwung und wirtschaftlicher Krise aus. Und dass die Europäische Zentralbank vor dem Hintergrund der noch immer viel zu hohen Teuerung ihre Leitzinsen noch einmal anheben dürfte, macht das Ganze auch nicht besser. Im Gegenteil. Die Krise könnte sich dadurch weiter verschärfen, auch wenn Leitzinserhöhungen angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks wahrscheinlich tatsächlich notwendig sind.
Der richtungsweisende Bund-Future hat sich am Mittwoch zunächst merklich befestigt, fiel dann aber wieder zurück und lag am späten Nachmittag kaum verändert bei 133,10%. Entsprechend hat sich die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zunächst weiter bis auf 2,40% ermäßigt. Im Verlauf stieg die Rendite dann wieder, am späten Nachmittag lag sie mit 2,46% wieder auf Vortagesniveau. Dies ist allerdings aufgrund der allzu hohen Teuerung in Deutschland und Euroland sowie der Probleme bei der Staatsfinanzierung in Deutschland und in Euroland ein sehr niedriges Niveau. Volkswirte stufen diese Zinskurve als klares Rezessionssignal ein.
Mit Spannung wurde am Anleihemarkt am Mittwoch das Protokoll der letzten Fed-Sitzung erwartet.