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Der Euro lässt Minikrise hinter sich

Italiens Finanzminister setzt auf Strukturreformen

Der Euro lässt Minikrise hinter sich

sts Frankfurt – Das Bekenntnis des neuen Finanzministers Giovanni Tria zur Euro-Mitgliedschaft des Landes und zu Strukturreformen hat dem Euro zum Wochenauftakt geholfen, sich weiter zu erholen. Der Euro kostete zeitweilig mit 1,1820 Dollar so viel wie seit Mitte Mai nicht mehr. Im späten europäischen Handel notierte der Euro 0,3 % höher bei 1,1803 Dollar. In einem Interview mit der Zeitung “Corriere della Sera” vom Wochenende stellte sich Tria klar hinter den Euro. Außerdem machte der Finanzminister deutlich, dass die neue Regierung das Wachstum durch Investitionen und Strukturreformen ankurbeln will und nicht durch eine Erhöhung der Schulden. Unter Anlegern kam offenbar gut an, dass sich die neue italienische Regierung aus den beiden populistischen Parteien Lega und Fünf Sterne fiskalisch konventioneller gibt, als sie selbst angekündigt hatte. Die Italien-induzierte Minikrise ist für den Währungsmarkt laut der Commerzbank “endgültig vorbei und vergessen”.Das Thema Italien geriet im Handelsverlauf wieder in den Hintergrund. Die Marktakteure konzentrierten sich zum einen auf den Gipfel von US-Präsident Donald Trump und seinem nordkoreanischen Kollegen Kim Jong-un, zum anderen aber insbesondere auf die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheide. Während eine Zinserhöhung durch die Fed für die USA als gesetzt gilt, wird von der EZB kein Zinsschritt erwartet. Die BayernLB warnt vor Enttäuschungspotenzial bei denjenigen, die eine Ankündigung der EZB zur Straffung der Geldpolitik erwarten. “Insbesondere die erratische Außen- und Handelspolitik von Trump könnte die Ratsmitglieder aber durchaus auch zögern lassen”, betont die Landesbank.