GELDMARKT UND DEVISEN

Der Euro rückt weiter vor

Valuta hält sich über der Marke von 1,34 Dollar - Asmussen und Nowotny verteidigen jüngsten Zinsschritt

Der Euro rückt weiter vor

gbe Frankfurt – Nach einem schwachen Handelsauftakt hat der Euro gestern im Tagesverlauf zugelegt und sich dabei stabil über der Marke von 1,34 gehalten. Abends notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,3429 0,2 % höher als am Vortag.Marktteilnehmern zufolge entfiel ein Großteil der Nachfrage auf Cross-Devisenkurse, vor allem gegenüber dem australischen Dollar, dem Pfund und dem Yen. Äußerungen ranghoher Notenbanker aus dem Euroraum konnten die Gemeinschaftswährung in diesem Umfeld nicht nachhaltig schwächen.Jörg Asmussen, Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), und Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny verteidigten die jüngste Zinssenkung im Währungsraum – und das, obwohl die beiden Medienberichten zufolge gegen den Schritt gestimmt haben sollen. Asmussen sagte Reuters zufolge sinngemäß, die EZB müsse ihren Zielwert für die Teuerung sowohl nach oben als auch nach unten verteidigen.Wie bereits EZB-Chef Mario Draghi schloss Asmussen zusätzliche Maßnahmen wie eine Absenkung des Einlagensatzes unter die Nulllinie oder eine Abschaffung der Mindestreservepflicht für Banken nicht aus. Beides würde den Eurokurs tendenziell nach unten drücken.Nowotny bestätigte Äußerungen Draghis, wonach es im EZB-Rat keine Uneinigkeit in der Sache, sondern nur beim Zeitpunkt des Zinsschritts gegeben habe. “Es gibt kein Nord-Süd-Gefälle.” Kritiker insbesondere aus Deutschland halten der EZB indes vor, das Argument eines geringen Preisauftriebs vorgeschoben zu haben, um die Finanzierungsbedingungen für Krisenländer weiter zu lockern.Zum Yen baute der Euro die Gewinne weiter aus und notierte abends bei 133,74 Yen je Euro und damit um 0,6 % fester. Der Dollar rückte den dritten Tag in Folge vor und notierte am Abend um 0,6 % im Plus bei 99,60 Yen je Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf den gestiegenen Risikoappetit, der die Nachfrage nach sicheren Anlagen und damit auch dem Yen dämpfte.Am Geldmarkt notierte der Dreimonats-Euribor den zweiten Tag in Folge bei 0,218 %, der Satz für Einmonatsgeschäfte lag bei 0,123 %. Der Eonia wurde am Abend bei 0,074 % nach 0,076 % am Montag festgelegt.