Deutlich mehr Aktionäre in Deutschland

DAI: 1,5 Millionen neue Halter von Dividendentiteln - Fonds erleiden Abflüsse

Deutlich mehr Aktionäre in Deutschland

ck/jur Frankfurt – Die Zahl der inländischen Aktienbesitzer ist im ersten Halbjahr überraschend deutlich gestiegen. Nach der neuesten Erhebung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) stieg die Zahl der Deutschen, die direkt oder über Fonds in Dividendentiteln investiert sind, gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2011 um 1,5 Millionen auf 10,2 Millionen, was 15,7 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Der Aktienbesitz hat damit den höchsten Stand seit 2007 erreicht und sich von der Lehman-Krise vollständig erholt. Der Rekord wurde im Jahr 2001 mit knapp 13 Millionen Aktionären aufgestellt.Sämtliche Kategorien des Aktienbesitzes legten zu. So erhöhte sich die Zahl der reinen Aktionäre gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2011 von 2,5 auf 2,9 Millionen. 5,3 Millionen nach 4,6 Millionen Anleger hielten nur Aktienfonds und 2 Millionen (3,1 %) nach 1,6 Millionen Deutsche sowohl Aktien als auch Aktienfonds. Das DAI glaubt nicht, dass die Deutschen nun plötzlich die Aktie als attraktives Investment neu entdeckt haben. Vielmehr führt es die Entwicklung auf das aufgrund der Schuldenkrise gestiegene Interesse an Sachwerten sowie auf die unzureichenden Erträge, die gängige Anlagen wie Tagesgeld und Bundesanleihen abwerfen, zurück.Gegen die These, dass die Deutschen in der Euro-Krise plötzlich ihre Liebe zu Aktien wiederentdeckt haben, sprechen auch die jüngsten Zahlen des deutschen Fondsverbands BVI. Denn im ersten Halbjahr 2012 standen die Aktienfonds auf der Verliererliste ganz oben, die Anleger zogen netto 5,2 Mrd. Euro an Mitteln ab. Mit eingerechnet sind dabei auch die meist institutionellen Gelder in Aktien-ETF. Deren Verluste beliefen sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres allerdings nur auf 1,2 Mrd. Euro.Nach Einschätzung des DAI gab es im ersten Halbjahr zwei gegenläufige Entwicklungen. Einerseits deute die gestiegene Zahl der indirekten Aktienanleger darauf hin, dass neue Anleger mit kleineren Beträgen Aktienfondsanteile erworben hätten. Die abgeflossenen Mittel seien andererseits ein Indiz dafür, dass sich Altanleger in Aktienfonds von einem Teil ihrer Bestände getrennt hätten.—– Berichte Seiten 4 und 17- Wertberichtigt Seite 8