Deutliche Belebung am IPO-Markt 2018 erwartet

Kirchhoff Consult geht von bis zu 14 Börsengängen im Prime Standard aus - Weniger Mittelstandsanleihen

Deutliche Belebung am IPO-Markt 2018 erwartet

dm Frankfurt – Für das kommende Jahr erwartet die Finanzmarktkommunikationsgesellschaft Kirchhoff Consult eine deutliche Belebung im deutschen Markt für Börsengänge. “Die Aktivitäten am Markt für Neuemissionen und der Risikoappetit der Investoren haben seit Mitte 2017 deutlich zugelegt. Zudem rechnen Analysten mit einer weiterhin positiven Entwicklung an den Börsen. Das dürfte auch kleinere Wachstumsunternehmen ermutigen, den Gang aufs Parkett zu wagen”, sagte Klaus Rainer Kirchhoff in einer Pressemitteilung. Die Kandidaten-Pipeline für 2018 sei “prall gefüllt”, und es werde ein Anstieg auf 14 Börsengänge im Prime Standard und weitere Neuzugänge im Scale-Segment der Deutschen Börse erwartet, so Kirchhoff. Bei den Mittelstandsanleihen werde dagegen ein Rückgang von 23 Neuemissionen auf noch 14 erwartet.Im laufenden Jahr hat sich die Zahl der Börsengänge im Prime Standard volumenmäßig deutlich verringert. Laut Kirchhoff ist die Zahl der Neuemissionen gegenüber dem Vorjahr zwar von fünf auf acht gestiegen, inklusive einer Privatplatzierung. Das Volumen sank aber auf 2,8 Mrd. Euro von 5,1 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte der Börsengang der RWE-Tochter Innogy mit einem Volumen von 4,6 Mrd. Euro das Bild verzerrt.Der größte Börsengang im laufenden Jahr war jener des Essenslieferanten Delivery Hero mit 990 Mill. Euro. Einmal an der Börse gelistet, schnitten die Neulinge in einem freundlichen Marktumfeld passabel ab. Im arithmetischen Mittel legten sie 13 % zu, im Median betrug das Plus 5 %. An dem in diesem Jahr ins Leben gerufenen Börsensegment Scale gab es vier Listings mit einem Volumen von insgesamt 67 Mill. Euro. Das gewichtigste Listing war Mynaric mit 27,3 Mill. Euro. Der auf Finanztechnologien spezialisierte Börsen-Highflyer Naga Group kam auf 2,6 Mill. Euro. Höherer KuponEin gemischtes Bild zeigte sich bei den Mittelstandsanleihen. Dort sank das Emissionsvolumen um 10 % auf 791 Mill. Euro. Im Vorjahr hatte die Emission einer 410 Mill. Euro schweren Anleihe des Windanlagenbauers Prokon die Statistik verzerrt. Der größte Bond im laufenden Jahr kam von UBM Development mit 150 Mill. Euro. Laut Kirchhoff hat sich die “Erfolgsquote” in den Platzierungen insofern verbessert, als von 23 Anleihen (im Vorjahr: 16) 13 vollständig platziert werden konnten. Dies entspricht 57 %, was etwas mehr ist als im Vorjahr (43 %). Insgesamt hätten die Emittenten 86 % des geplanten Volumens unter Investoren bringen können und damit 3 Prozentpunkte mehr als 2016. Der durchschnittliche Kupon habe 20 Basispunkte auf 5,8 % zugelegt.