Der Anleihemarkt hat bei ruhigem Geschäft am Dienstag erneut etwas leichter tendiert. Der richtungsweisende Bund-Future ermäßigte sich um 0,4% auf 131,28%. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog leicht auf 2,60% an. Auch die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe hat sich leicht auf 2,73% erhöht. Dies ist aber ein immer noch vergleichsweise niedriges Niveau und zeigt zumindest nicht allzu hohe Inflationserwartungen an.

Spannend bleibt die Frage, ob die EZB auf ihrer nächsten Sitzung in der kommenden Woche die Leitzinsen noch einmal anheben oder erst einmal eine Zinspause einlegen wird. Die DZ Bank erwartet, dass die EZB in der kommenden Woche nicht erneut an der Zinsschraube drehen wird. Die Zentralbanken stünden am geldpolitischen Scheideweg, nur sei die Richtung ungewiss. EZB-Chefvolkswirt Philipp Lane sagte in einem Interview, dass die Kerninflation im Herbst weiter sinken dürfte. Für die EZB ist die Kerninflation eine wichtige Größe. Lanes Aussagen deuten somit darauf hin, dass die EZB eine Zinspause einlegen könnte. Angesichts einer steilen Kurve und attraktiver Erträge bei Kurzläufern bevorzugen viele Investoren das kurze Ende, dies gilt sowohl für die Eurozone als auch für die USA. Das Blackrock Investment Institute hat gerade den Anteil kurzlaufender Staatsanleihen im Portfolio erhöht.