Das ist mehr als erstaunlich: Fast zwei Drittel aller Anleger wollen angesichts der Coronakrise ihre Depots nicht umschichten. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Union Investment. Sicher, Ruhe bewahren ist bei der Geldanlage nie ein falsches Rezept. Doch dass die Krise von solch einem Ausmaß – mit großer Verunsicherung und Folgen für Einkommen und Vermögen – die meisten Anleger einfach aussitzen werden, erscheint fraglich. Es ist wie bei allen Umfragen: Es kommt drauf an, wie und was gefragt wird. Wie es dann in den Depots aussieht, ist eine andere Frage. Das zeigt sich am Beispiel von Goldinvestments. Mehr als 40 % der Befragten halten Gold für eine attraktive Geldanlage. Das ist aber nur eine Meinung. Die Realität sieht anders aus. Wenn man sich die Geldvermögen private Haushalte an anschaut, dann sind nur weniger als 10 % des Vermögens in Gold investiert. Sicher, vergleichen kann man diese Zahlen nicht. Doch das Beispiel zeigt: Umfragen unter Investoren sind immer mit Vorsicht zu genießen, die Interpretation der Ergebnisse oftmals schwierig.wbr