Die Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Anlagestrategien ist kaum noch möglich. Früher war aktiv, wer eine Überrendite durch die Auswahl von Einzeltiteln auf Basis bestimmter Kennzahlen erreichen wollte. Passiv war, was einem nach Marktkapitalisierung zusammengestellten Index folgte. Heute ist ein Index wohl kaum noch passiv, wenn seine Mitglieder nach Kriterien wie Momentum, Volatilität, Wachstum oder Kurs-Buchwert-Verhältnis kompiliert worden sind. Im Zeitalter von Big Data sind die Möglichkeiten ja schier unbegrenzt. Die Sell-Side-Adresse Sanford C. Bernstein – in der Hand des Versicherers Axa – weist darum nicht ohne Grund auf die “bizarre Situation” hin, dass es bereits mehr Indizes als großkapitalisierte Werte im Anlageuniversum gibt. Durch den Index-Vormarsch, meint Bernstein-Stratege Inigo Fraser-Jenkins, würden verschiedene Aktien immer stärker miteinander korrelieren und Kapital ineffizient investiert werden. Das wiederum ist nichts bahnbrechend Neues, sondern nur ein weiteres Indiz, wozu krampfhafte Renditesuche führt.dm