DKB bringt "ersten richtigen Green Bond"

BayernLB-Tochter will 500 Mill. Euro zur Finanzierung von Wind- und Solaranlagen einsammeln

DKB bringt "ersten richtigen Green Bond"

Von Ulli Gericke, BerlinNein, mit übergroßer Bescheidenheit will sich Stefan Unterlandstättner wahrlich nicht zieren. Auf die Frage, was denn eigentlich an dem ersten Green Bond “seiner” DKB Deutschen Kreditbank so besonders sei, nachdem grüne Anleihen inzwischen allenthalben emittiert werden, behauptet der Bankchef kurz und knapp, es gehe hier um den “ersten richtigen Green Bond”. Mit dem Erlös dieses sozusagen “tiefgrünen” Green Bond würden ausschließlich Solaranlagen und Windmühlen an Land finanziert – anders als bei vielen anderen grünen Anleihen, die oftmals auch dabei hülfen, “Sondermüll an Häuser zu schrauben”. Mit diesen Worten macht der Bankchef im Gespräch mit der Börsen-Zeitung unüberhörbar klar, dass er die Wärmedämmung nicht unbedingt für den ökologischen Durchbruch hält.Wie dem auch sei: Begleitet von der Mutter BayernLB als Mittlerin für das Sparkassenlager und in gleicher Funktion der DZ Bank für die Genossen beginnt in dieser Woche die Roadshow für den 500 Mill. Euro schweren Green Bond. Für ausländische Investoren haben die Berliner die französische Crédit Agricole, die niederländische ABN Amro sowie die schwedische SEB mandatiert. Die Senior-Unsecured-Anleihe kommt in einer Stückelung von 100 000 Euro, womit sie eindeutig auf institutionelle Investoren zielt. Ursprünglich geplant waren auch Private als Anleger. Doch selbst die begrenzte Anzahl der DKB-Kunden mit eigenem Depot als Zeichner zu gewinnen erwies sich als dermaßen bürokratisch aufwendig, dass die Bank vorerst davon Abstand nahm. Dennoch hofft Unterlandstättner, noch 2016 einen weiteren Green Bond, und dann auch in kleinerer Stückelung, an den Markt bringen zu können. Kein Bond mit NegativzinsAuch wenn Laufzeit und Konditionen vor dem Schließen der Bücher noch offen sind, peilen die Berliner eine Duration von um die fünf Jahre an und einen Zinssatz über null. “Wir werden nicht im Negativen emittieren”, betont der Bankchef, der zugleich deutlich macht, dass die DKB angesichts hoher Einlagen die Gelder nicht zwingend benötige. Gleichzeitig äußert er “den Wunsch und die Hoffnung”, dass der Green Bond für die Bank etwas günstiger werde als eine durchschnittliche Anleihe. Jüngste Erfahrungen stärken diese Erwartung allerdings nicht.Zur Vorbereitung auf die jetzt anstehende Emission hat sich die DKB – die bei einer Bilanzsumme von 73 Mrd. Euro ein Erneuerbare-Energien-Portfolio von allein 9 Mrd. ausweist – bei Moody’s ein “A 3”-Rating für ungedeckte Einlagen verschafft. Darüber hinaus sicherten sich die Berliner bei Oekom Research, einer wichtigen Ratingagentur mit Fokus auf nachhaltige Anlagen, ein “B-“, womit sie unter 84 Banken “Best in Class” seien, wird versichert. Angesichts dieser Bestnote, nachdem alles in der Bank auf Nachhaltigkeit überprüft worden war, und der eingeschränkten Mittelverwendung nur in Wind- und Solaranlagen verzichtet die DKB auf ein explizites Green-Reporting, wie es Anleger bei grünen Mischportfolios sonst verlangen.