DEVISEN

Dollar leidet unter Nervosität der Marktakteure

Euro und Yen legen zu - J.P. Morgan hebt Euro-Prognose für September 2017 auf 1,25 Dollar an

Dollar leidet unter Nervosität der Marktakteure

sts Frankfurt – Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik großer Notenbanken wie auch die US-Wirtschafts- und Finanzpolitik hat viele Marktakteure zum Wochenauftakt verunsichert. Darunter litt neben den Aktienmärkten auch der Dollar. Sowohl Euro als auch Yen standen dagegen – auch wegen ihrer negativen Korrelation zur Risikoneigung – auf der Gewinnerseite. Der Euro stieg auf 1,1825 Dollar und notierte im späten europäischen Geschäft 0,5 % höher bei 1,1814 Dollar. Zugleich verbilligte sich der Greenback um 0,3 % auf 108,86 Yen.Am Donnerstag beginnt die jährliche Notenbank-Konferenz der Federal Reserve in Jackson Hole. Bloomberg-Daten zufolge weist der Optionsmarkt für den Euro-Dollar-Kurs einen Sprung für nach der Konferenz aus, ebenso wie für die Zeit direkt nach der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve am 20. September.Notenbanker hatten zuletzt die Erwartungen von Marktakteuren an die Konferenz von Jackson Hole heruntergekühlt, insbesondere im Hinblick auf EZB-Präsident Mario Draghi und Spekulationen, er würde einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik ankündigen. Nun herrscht am Markt eher die Unsicherheit darüber vor, wann die Europäische Zentralbank trotz anhaltender konjunktureller Erholung in der Währungsunion diesen Schritt in ihrer Kommunikation angehen wird – und wie es mit dem Zinserhöhungszyklus der Federal Reserve weitergeht.Im Hinblick auf die USA sorgen die anhaltenden Spannungen um Nordkorea sowie die diversen Personalrochaden in der Administration von Präsident Donald Trump für Unruhe. Immer weniger Marktteilnehmer rechnen noch mit einer inflationär wirkenden Politik, wie Trump sie vor seiner Wahl angekündigt hatte. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten im Oktober wieder einmal die Schuldenobergrenze erreichen, mit langwierigen Verhandlungen um eine Anhebung ist zu rechnen.Vor diesem Hintergrund hat mit J.P. Morgan ein weiteres Schwergewicht am Devisenmarkt seine – bislang schon positive – Euro-Dollar-Prognose weiter angehoben. Der laut Euromoney-Daten zweitgrößte Devisenhändler nach der Citigroup mit einem Marktanteil von gut 10 % erwartet zum Jahresende einen Kurs von 1,20 Dollar je Euro (bislang: 1,16 Dollar). Die Prognose für September 2015 lautet auf 1,25 Dollar. Erst kürzlich hatten Morgan Stanley und HSBC ihre Euro-Prognose erhöht. Korrektur bei Bitcoin?Unterdessen bleiben trotz der Schwäche der Bitcoin-Börse Kraken (nebenstehender Bericht) Analysten grundsätzlich positiv gestimmt für die Kursentwicklung der Digitalwährung, wenngleich sie vor einer Korrektur warnen. Gestern wurden für eine Einheit 4 020 Dollar gezahlt. Nach Einschätzung von Goldman Sachs droht allerdings eine Korrektur um 40 %, wenn die Notierung 4 827 Dollar erreicht. Die GFI Group prognostiziert einen Rückschlag auf unter 3 000 Dollar, sobald die Notierung das Niveau von 4 500 Dollar erreiche. Bei Bitcoin besteht bislang kaum eine Möglichkeit zur Positionierung auf einen fallenden Kurs, zudem wächst das Angebot nur sehr langsam, so dass eine steigende Nachfrage den Preis in die Höhe treibt. Angesichts dessen rechnet GFI nach einer Korrektur mit einem Preisanstieg auf 6 000 Dollar zum Jahresende, während Standpoint Research für das kommende Jahr sogar eine Notierung von 7 500 Dollar als möglich erachtet.