Finanzmärkte

Dow schlägt Dax

Während die amerikanischen Aktienmärkte weiter auf Rekordkurs sind, schwächeln Dax und Co. Ein Kursrutsch bei ASML belastet den Euro Stoxx 50. Dafür markierte der Goldpreis ein neues Rekordhoch. Und auch die Lanxess-Aktie steigt massiv.

Dow schlägt Dax

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Dow schlägt Dax

Erneut Abschläge beim Leitindex – Lanxess-Aktie steigt rasant – Gold erklimmt Rekordhoch

tom Frankfurt

Am Mittwoch hat sich die jüngste Entwicklung an den Aktienmärkten fortgesetzt: Während der Dow Jones Industrial auf Rekordkurs bleibt, musste der deutsche Leitindex den dritten Tag in Folge Abschläge hinnehmen. Zum Handelsschluss notierte der Dax 0,4% tiefer bei 18.437 Zählern. Auch MDax (-0,2% auf 25.532 Punkte) und Euro Stoxx 50 (-1,1% auf 4.891 Punkte) verbuchten erneut Verluste.

Seit dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump setzen die Märkte auf eine zweite Amtszeit für den Republikaner. Davon profitieren amerikanische Standardwerte, wie sie im Dow Jones notiert sind. Zudem antizipieren die Märkte eine mögliche erste Leitzinssenkung der Fed im September. In Europa dagegen herrscht Furcht vor neuen US-Zöllen. Zudem gaben sich Anleger vor der Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag zurückhaltend. Verbraucherpreisdaten aus der Eurozone bestätigten eine erste Erhebung, wonach die Inflation im Juni erwartungsgemäß leicht gesunken ist.

Adidas legen weiter zu

Ein großer Gewinner im Dax waren die Papiere von Adidas, die nach starken Eckdaten zum zweiten Quartal und einer zum zweiten Mal in drei Monaten erhöhten Umsatz- und Gewinnprognose 2,1% auf 233,50 Euro zulegten. Das Investmenthaus Bryan Garnier sprach Adidas unmittelbar eine Kaufempfehlung aus. Auch die Deutsche Bank bekräftigte ihre Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel für den Sportartikelhersteller von 255 auf 265 Euro. J.P. Morgan-Expertin Olivia Townsend bezeichnete den Konzern als wertvollsten Spieler der Branche.

Enttäuscht reagierten Anleger dagegen auf die Quartalszahlen von Daimler Truck. Der Nutzfahrzeughersteller hat mit dem schwachen Umfeld in Asien und Europa zu kämpfen und schreibt wegen der Marktentwicklung in China den Buchwert seines dortigen Gemeinschaftsunternehmens BFDA komplett ab. Die Aktie verlor daraufhin 1,7% auf 37,18 Euro.

Im MDax ist die Aktie von Lanxess nach überraschend guten Eckdaten und bestätigten Jahreszielen steil nach oben geschossen. Mit einem Plus von 16,3% auf 26 Euro ließ sie einige Chartwiderstände hinter sich und kletterte auf das höchste Niveau seit Mitte Mai. Viele Marktteilnehmer waren mit gewisser Skepsis in den Quartalsbericht Anfang August gegangen. 

Douglas auf Erholungskurs

Den SDax führte Börsen-Rückkehrer Douglas an. Die Parfümeriekette traut sich für das laufende Jahr ein höheres Umsatzziel zu und vermeldete den Verkauf ihrer Online-Apotheke Disapo. Das würdigten Anleger mit einem Aufschlag von 3,4% auf 17,91 Euro. Allerdings war die Aktie zuletzt auch auf ein Rekordtief gefallen.

Deutlich weniger Luft nach oben gab es für Hypoport. Der Finanzdienstleister konnte im ersten Halbjahr erneut ein deutlich gestiegenes Geschäftsvolumen vorweisen. Dennoch kletterte die Aktie nur um 1% auf 312 Euro. Allerdings waren die Papiere auch zuvor bereits der zweitstärkste SDax-Wert im Jahr 2024.

Weiter im freien Fall blieben dagegen die Titel der Baywa, die auf ihr tiefstes Niveau seit 2005 fielen. Nachdem das Unternehmen Ende vergangener Woche ein notwendig gewordenes Sanierungsgutachten vermeldete, kennt der Kurs der Aktie nur noch eine Richtung. Am Mittwoch kamen weitere Verluste von 4,6% auf 14 Euro hinzu.

Negativ fiel außerhalb der großen Dax-Indizes auch der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert auf. Das Unternehmen kürzte seine Zielspanne für den Umsatz mit der Begründung, dass deutlich gestiegene Finanzierungskosten die Handelspartner vor Herausforderungen stellen. Das Management will vorläufig die Produktion drosseln. Das quittierten Anleger mit einem Abschlag von 12,7% auf 32,65 Euro.

Kursrutsch bei ASML

Der Euro Stoxx 50 wurde von einem Kursrutsch beim Chipindustrieausrüster ASML belastet. Die USA erwägen laut Bloomberg schärfere Beschränkungen im Handel mit China, wenn Firmen wie ASML dem Land weiterhin Zugang zu fortschrittlicher Halbleitertechnologie gewähren. Die Meldung überschatte die ansonsten guten Ergebnisse bei ASML, kommentierte ING-Analyst Marc Hesselink. Allerdings hatte auch der Ausblick von ASML am Markt enttäuscht. Die Aktie verlor 10,9% auf 870,90 Euro.

Eine neue Rekordmarke gab es dagegen auf dem Goldmarkt: Angesichts der politischen Unsicherheiten und der Aussicht auf fallende Zinsen kletterte der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch. Der Preis für eine Feinunze zog in der Spitze um 0,6% auf 2.482,29 Dollar an.