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Draghi-Hinweise lassen Euro haussieren

Australischer Dollar zeigt sich erneut fest

Draghi-Hinweise lassen Euro haussieren

ku Frankfurt – Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), weder den Leitzins zu senken noch zusätzliche quantitative Maßnahmen durchzuführen, sowie Hinweise von EZB-Chef Mario Draghi haben beim Euro am Donnerstag für deutlichen Rückenwind gesorgt. Draghi betonte in der Pressekonferenz nach der Sitzung des EZB-Rats, er sehe kein Deflationsproblem in der Eurozone. Diese wurde am Markt als klarer Hinweis interpretiert, dass die EZB derzeit keine Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Lockerung sieht. Der Euro sprang darauf von knapp unter 1,35 Dollar bis auf 1,3615 Dollar. Später büßte er einen kleinen Teil seiner Gewinne wieder ein. Am Abend war die Gemeinschaftswährung dann für 1,602 Dollar zu haben, ein Plus von 0,5 %. Stärkere Verluste des Dollar hat verhindert, dass die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung unerwartet stark um 20 000 auf saisonal adjustierte 331 000 gefallen ist.Händler sagten, der Anstieg des Euro sei vor allem auf Short-Eindeckungen zurückzuführen. Viele Marktteilnehmer hätten fest damit gerechnet, dass die Notenbank die Geldpolitik weiter lockert oder dies zumindest verbal deutlich ankündigt, und sich dementsprechend positioniert.Der australische Dollar hat sich auch am Donnerstag gegenüber dem US-Dollar befestigt. Nachdem er im bisherigen Wochenverlauf bereits um fast 2 % zugelegt hatte, kam er um weitere 0,5 % auf 0,8960 US-Dollar voran. Die australische Notenbank Reserve Bank of Australia (RBA) hatte überraschend mitgeteilt, es seien Zinserhöhungen zu erwarten und nicht, wie vorher in Aussicht gestellt, Zinssenkungen. Damit hatte die RBA auf die Verluste des “Aussie” im Rahmen der Schwellenländer-Turbulenzen reagiert.