Dubai kommt nun auf mehr als 100 Hedgefonds
Dubai kommt nun auf mehr als 100 Hedgefonds
Hedgefonds-Boom
in Dubai
Bloomberg Dubai
Die Zahl der im Finanzzentrum Dubais registrierten Hedgefonds hat sich seit Anfang vergangenen Jahres verdoppelt und liegt nun bei mehr als 100. Das unterstreicht den rasanten Aufstieg der Stadt zu einem aufstrebenden globalen Zentrum für die Branche.
Das Dubai International Financial Centre (DIFC) beherbergt inzwischen 102 Hedgefonds, nachdem Unternehmen wie Oak Hill Advisors hinzugekommen sind, die rund 108 Mrd. US-Dollar an verwaltetem Vermögen betreuen. Laut einer Erklärung vom Montag verwalten nahezu 80% der Hedgefonds im DIFC Vermögenswerte von mehr als 1 Mrd. US-Dollar.
Im Laufe dieses Jahres haben sich unter anderem Baron Capital Management, BlueCrest Capital, Silver Point Capital und Welwing Capital Group im DIFC registriert. Sie schließen sich Schwergewichten wie Millennium Management und ExodusPoint Capital Management an, die bereits in der Stadt vertreten sind.
Nähe zu VAE hilft
Dubai lockt mit steuerfreiem Einkommen, ganzjährig sonnigem Wetter und einer Zeitzone, die den Handel über asiatische und europäische Märkte hinweg ermöglicht. Auch das benachbarte Abu Dhabi expandiert rasch.
Der Zugang zu den enormen Kapitalpools der Vereinigten Arabischen Emirate bleibt ein zentraler Anziehungspunkt. Abu Dhabi bietet Nähe zu Staatsfonds mit einem Volumen von 1,8 Bill. US-Dollar, während Dubai Family Offices beherbergt, die mehr als 1 Bill. US-Dollar kontrollieren. Zudem werben Unternehmen mit Positionen am Golf als Zusatzvorteil, um Talente zu gewinnen und zu halten. Anstatt sich zwischen den beiden Städten zu entscheiden, setzen einige Manager auf beide Standorte.
Kein Vergleich zu New York oder London
Dennoch wird die Hedgefonds-Landschaft in den VAE weiterhin von Zweigstellen dominiert und ist weit davon entfernt, mit etablierten Finanzzentren zu konkurrieren. New York beherbergt beispielsweise mehr als 1.500 Hedgefonds-Hauptsitze, während Hongkong und London laut Daten von Preqin jeweils über 300 verfügen.
Trotzdem gewinnt der Golfstaat an Dynamik — auch als Ausgangspunkt für Neugründungen. Mindestens fünf Portfoliomanager führender globaler Hedgefonds gründen dort eigene Firmen, wie Bloomberg News vergangene Woche berichtete.
Die Behörden reagieren auf den Boom. Dubai errichtet drei neue Türme im DIFC und hat einen weiteren umgebaut, um Hedgefonds-Start-ups unterzubringen. Zudem erwägt die Stadt weitreichende regulatorische Änderungen, um weitere Manager anzuziehen.
Auch Assetmanager strömen nach Dubai
Der Aufschwung in Dubai beschränkt sich nicht nur auf Hedgefonds. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person nähert sich die Zahl der Vermögens- und Asset-Management-Firmen im DIFC der Marke von 500, verglichen mit etwa 350 zu Beginn des vergangenen Jahres. Das Wachstum wurde durch die steigende Attraktivität der Vereinigten Arabischen Emirate für umziehende Millionäre begünstigt.
Auch in Abu Dhabi hat ein ähnlicher Zustrom von Unternehmen dazu beigetragen, dass die Zahl der operativen Einheiten in dessen Finanzzentrum ADGM im dritten Quartal auf 3.227 gestiegen ist – ein Plus von 43% gegenüber dem Vorjahr. In der vergangenen Woche kündigten die Behörden an, mindestens 16 Mrd. US-Dollar in den Ausbau von Büroflächen, Luxuswohnungen und Einzelhandelsflächen zu investieren.
