Märkte am Morgen

Düstere Unternehmensprognosen ziehen Dax nach unten

Den Anlegern ist zum Wochenschluss nicht zum Jubeln zumute. Zu schlecht sehen die Zwischenergebnisse vieler Unternehmen aus.

Düstere Unternehmensprognosen ziehen Dax nach unten

Der deutsche Aktienmarkt ist schwach in den Monat August gestartet. Gekappte Unternehmensprognosen führten am Freitag zu teils deutlichen Kursverlusten. Als Belastung kamen durchwachsene Geschäftszahlen der US-Techriesen Apple und Amazon sowie die Zurückhaltung der Anleger vor den am Nachmittag mit Spannung erwarteten monatlichen US-Arbeitsmarktdaten hinzu.

Der hiesige Leitindex Dax fiel im frühen Handel um 1,2% auf 23.776 Punkte und sackte damit auf das Niveau von Anfang Juli ab. Auf Wochensicht deutet sich ein Minus von mehr als 1% an. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um ein Prozent auf 30.688 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,1%.

Durchwachsene Geschäftszahlen deutscher Unternehmen und etwas ernüchternde Signale von der US-Geldpolitik hatten schon am Vortag belastet. In der laufenden Berichtssaison hinkten europäische Unternehmen beim Gewinnwachstum je Aktie den US-amerikanischen hinterher, schrieb Stratege Mislav Matejka von der US-Bank JPMorgan. Dies stütze seine frühere Einschätzung, dass die Aktien-Rally in der Eurozone wohl zum Stillstand komme.

Arbeitsmarktbericht am Nachmittag

Im Blick steht am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht (14.30 Uhr), der stark ausfallen und damit den Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed einen weiteren Dämpfer verpassen könnte. „Neben dem Zuwachs an Arbeitsplätzen und der Arbeitslosenquote wird sich die Fed vor allem für die Lohnsteigerungen interessieren“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

„Ein starker Lohnzuwachs ist neben den Zöllen die zweite mögliche Quelle für ein erneutes Aufflammen der Inflation.“ Nur ein schwacher Arbeitsmarktbericht dürfte die Tür für eine Zinssenkung bereits im September öffnen.

Unternehmen enttäuschen meist

Hierzulande enttäuschten einige Unternehmen deutlich. So macht die unsichere Wirtschaftslage infolge der US-Zölle dem Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck zu schaffen. Der Konzern senkte wegen der andauernden Marktschwäche in Nordamerika erneut seinen Jahresausblick. Die Aktien notierten auf der Handelsplattform Tradegate mehr als 7% unter dem Xetra-Schluss vom Donnerstag.

Der IT-Dienstleister Cancom blickt nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr zurückhaltender auf 2025. Cancom-Papiere sackten auf Tradegate um fast 9% ab.

Der Brennstoffzellen-Spezialist SFC Energy senkt wegen des anhaltend herausfordernden Marktumfeldes seine Erwartungen an das laufende Jahr deutlich. Die Anteilsscheine knickten auf Tradegate um fast ein Fünftel ein.

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im zweiten Quartal den Nachfragerückgang für chemische Produkte zu spüren bekommen. Die Aktie fiel im frühen Xetra-Handel um mehr als 3%. Derweil stimmt die jüngst gute operative Entwicklung der Pharmasparte Bayer zuversichtlicher für 2025. Die Aktie stieg im führen Handel um 2%.