Vor den Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank haben sich die europäischen Aktienmärkte leichter präsentiert. Der Dax fiel zunächst durchaus deutlich bis auf 16.000 Punkte zurück, holte dann aber wieder auf und schloss um 0,5% ermäßigt auf 16.131 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab 1% auf 4.346 Punkte ab.

Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank, sieht Wolken über der Aktienrally im zweiten Halbjahr. „Sowohl die Nasdaq als auch der S&P 500 wurden von gerade einmal zehn Mega-Tech-Aktien nach oben gezogen“, erläutert Frey. „Um die Rally fortsetzen zu können, muss die Marktbreite zunehmen. Das sehen wir aber derzeit nicht.“

Zahlreiche Unternehmensergebnisse sorgten für zum Teil kräftige Kursbewegungen. Microsoft legte gute Zahlen, die besser als erwartet waren, für das abgelaufene Quartal vor. Aufgrund der rückläufigen Wachstumsdynamik im Cloud-Geschäft ermäßigte sich die Aktie aber im frühen Handel an der Nasdaq um 4,1% auf 336,44 Dollar. Die Analysten der DZ Bank bewerten die Zahlen nebst dem Ausblick positiv und bekräftigen ihr Urteil “Kaufen” für die Microsoft-Aktie mit einem Kursziel von 415 Dollar.

Auch die Deutsche Bank legte gute Zahlen vor und hat zudem einen Aktienrückkauf in größerem Volumen angekündigt. Daraufhin verbesserten sich Deutsche um 1,4% auf 10,55 Euro. Ein höheres Nettomittelaufkommen und einen gesteigerten Gewinn meldete die Deutsche-Bank-Tochter DWS Group. Daraufhin gewann die DWS-Aktie 4,2% auf 30,82 Euro.

Bereits am Dienstagabend hatte RWE gute Zahlen und eine deutliche Anhebung der Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bekannt gegeben. Auf Xetra gewannen RWE 1,7% auf 40,60 Euro. Die Analysten der Deutschen Bank stufen RWE mit einem Kursziel von 52 Euro als Kauf ein.

Auch die Deutsche Börse hat zum Halbjahr deutliche Ergebniszuwächse vorgelegt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Analysten von M.M. Warburg empfehlen jetzt die Aktie der Deutschen Börse mit einem Kursziel von 204 Euro zum Kauf. Deutsche Börse gewannen 1,1% auf 169,55 Euro.

Im Grunde gute Zahlen für das erste Halbjahr hat auch die Dr. Ing h.c. Porsche AG. Allerdings hat der zu VW gehörende Sportwagenkonzern die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2023 nur bestätigt und nicht angehoben. Dies mag Investoren doch enttäuscht haben. Die im Dax gehandelten Vorzugsaktien der Porsche AG ermäßigten sich um 2,1% auf 108,70 Euro. VW-Vorzüge gaben 1,4% auf 123,50 Euro nach. Und Vorzugsaktien der Porsche SE, der Gesellschaft, welche die Mehrheit an VW-Stämmen besitzt, büßten 1,2% auf 53,64 Euro ein.