Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger die Papiere der DWS abgestraft, die um 13,7% auf 36,02 Euro absackten und damit den tiefsten Stand seit rund dreieinhalb Monaten erreichten. Das Tagestief wurde mit 35,72 Euro gesehen. Für Wirbel sorgten bei der Fondstochter der Deutschen Bank die Nachhaltigkeitsinvestments. Insidern zufolge geriet die DWS in den USA ins Visier der Ermittler. Die US-Börsen­aufsicht SEC prüft demnach, ob der Vermögensverwalter zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen ist. Hintergrund sind laut Medienberichten Vorwürfe der früheren Leiterin des Unternehmensbereichs Nachhaltigkeit, Desiree Fixler, die die DWS im Frühjahr nach nur wenigen Monaten im Job wieder verlassen hatte.

Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin geht offenkundig Vorwürfen nach. Die Behörde erklärte, sich zu einzelnen Unternehmen nicht zu äußern. Sie werte für jeden Fonds und jede Kapitalverwaltungsgesellschaft die jährlichen Berichte aus und prüfe, ob die gesetzlichen Vorgaben – auch die für Nachhaltigkeit – eingehalten worden seien. Sollten sich Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen ESG-Vorgaben zeigen, gehe die Behörde diesen nach. Das gelte auch für Vorwürfe von Anlegern, sogenannten Whistleblowern und den Medien.

Unterdessen lässt die Angst vor einer Konjunkturabschwächung in­folge steigender Corona-Zahlen Europas Aktienanleger nicht los. Der deutsche Leitindex Dax verlor 0,4% auf 15794 Punkte, und der Euro Stoxx 50 ging um 0,3% auf 4170 Zähler zurück. Am europäischen Primärmarkt kehrte wieder Leben ein. Im Unternehmensanleihesegment trat Vonovia mit fünf Bond-Tranchen auf und generierte ein Ordervolumen von mehr als 19 Mrd. Euro. Auch bei grünen Anleihen konnten die Anleger wieder zugreifen. Evonik brachte einen grünen Hybriden.

Kommentar auf dieser Seite

Berichte Seiten 5 und 24