DWS-Aktienchef Benjardin Gärtner sieht den Dax bei 26.100 Punkten
DWS-Aktienchef Benjardin Gärtner sieht den Dax bei 26.100 Punkten
DWS-Aktienchef sieht den Dax bei 26.100 Punkten
Benjardin Gärtner hält zweistellige Renditen für möglich
wrü Frankfurt
Positiv bewertet Benjardin Gärtner, der globale Aktienchef der Fondsgesellschaft DWS, die Aussichten für deutsche Aktien im kommenden Jahr. Zuletzt hatten diese eine Durststrecke hinter sich. Die Wachstumsraten würden sich verbessern, das Umfeld für den Aktienmarkt sei günstig. Am deutschen Aktienmarkt seien zweistellige Gesamtrenditen möglich. Das Kursziel des Dax sieht Gärtner bei 26.100 Punkten. Insbesondere die Infrastruktur- und Verteidigungsausgaben sollten dafür sorgen, dass das Gewinnwachstum per Ende 2026 bei etwa 12% liege.
Nach Meinung von Vincenzo Vedda, Chefanlagestratege der DWS, wird Deutschland die Phase der Stagnation hinter sich lassen und sich vom Bremser zum Anschieber in der Eurozone entwickeln. „Wir erwarten, dass das Bruttoinlandsprodukt 2026 um 1,2% wachsen wird, nach 0,3% im Jahr 2025“, erklärt Vedda. Ein Baustein innerhalb der Anlageklasse Aktien seien nicht zuletzt europäische Nebenwerte, die von der expansiven Fiskalpolitik in Deutschland und Europa profitieren sollten.
Gute Zeiten für Bullen
„Wir blicken positiv auf das kommende Anlagejahr“, sagt Vedda. Er sieht mehrere Faktoren, die auch im Jahr 2026 für ein positives Marktumfeld sorgen dürften: eine global anziehende Wirtschaftsdynamik, nicht zuletzt wegen des sich weiter fortsetzenden Booms bei der Künstlichen Intelligenz (KI), weitere Zinssenkungen in den meisten G7-Staaten, insbesondere in den USA, und eine expansive Fiskalpolitik. „Wir sehen keinen irrationalen, sondern einen rationalen Überschwang an den Märkten, getrieben von KI“, so Vedda zum Marktausblick für 2026. Nach der ersten Phase der Euphorie werde der Fokus künftig allerdings deutlich stärker darauf liegen, inwiefern die hohen Investitionen auch zu Effizienzsteigerungen bei den Unternehmen führten. Damit einher werde eine differenziertere Betrachtung der KI-Unternehmen gehen. „Nicht alle KI-Unternehmen werden zu den Gewinnern gehören“, so Vedda. „Bullenmärkte wurden in der Vergangenheit hauptsächlich von Rezessionen gestoppt. Das halten wir momentan für sehr unwahrscheinlich.“
„KI wird auch im kommenden Jahr die Aktienmärkte beflügeln“, meint Gärtner. Es werde natürlich auch zu Rückschlägen kommen, aber insgesamt sei der Trend intakt. „Wir sehen keine KI-Blase, wir sehen einen fortgesetzten KI-Boom, der in den kommenden Jahren zu deutlichen Produktivitätsgewinnen führen wird. Wir erwarten, dass die Unternehmensgewinne in den USA in den kommenden Jahren jeweils zweistellig wachsen werden.“
Positiv für Goldminenaktien
Die schon sehr hohen Bewertungen dürften sich dagegen nicht ausweiten. Risiken lägen in Angebotsengpässen, beispielsweise im Energiesektor. „KI ist das neue Gold für Datenzentren, die Elektromobilität und zahlreiche weitere Anwendungen“, so Gärtner. Das Kurspotenzial für den S&P 500 für das Jahr 2026 sei beträchtlich, das Kursziel liege bei 7.500 Punkten, was einer Gesamtrendite von etwa 16% entspreche. Die USA seien damit der aussichtsreichste Aktienmarkt im kommenden Jahr.
Positiv gestimmt zeigte sich Gärtner auch für Goldminenaktien, die von einer strukturell höheren Nachfrage nach Gold profitierten. Die Gewinnprofile bei den Unternehmen hätten sich zuletzt deutlich verbessert, die Profitabilität erhöht.
Diversifikation und gute Qualität – sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen – so beschreibt Henning Potstada, globaler Chef Multi Asset und Zinsanlagen in der Region Emea, die Ausrichtung für die kommenden zwölf Monate. Seine Devise: „Carry on – mittelfristig investiert bleiben und sich nicht durch mögliche Risiken aus den Märkten raustreiben lassen.“
