Einigung in Washington beflügelt den Dax
Einigung in Washington beflügelt den Dax
Anzeichen für ein mögliches Ende des US-Shutdowns haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag wieder in die Gewinnspur geholfen. Nach zwei schwächeren Wochen gewann der Dax gegen Mittag 1,8% auf 23.985 Punkte. Die Unterstützung für den deutschen Leitindex im Bereich 23.500 Punkte hatte am Freitag ein weiteres Mal gehalten, eine noch deutlichere Korrektur wurde damit zunächst verhindert.
Basis für Jahresendrally
Charttechnisch sieht Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets die Basis für einen Neuaufbau der Rally im Dax gelegt. „Stand die Jahresendrally in der vergangenen Woche noch auf der Kippe, könnte sie genau heute ihren Startpunkt finden. So schnell kann sich der Wind an der Börse drehen.“
In dem dieses Mal ungewöhnlich langen Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte (Shutdown) bahnt sich eine Lösung an. Der Senat votierte am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit Stimmen der Demokraten dafür, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament genommen. In der Hoffnung auf ein Ende des Shutdowns hatten die US-Börsen im späten Handel bereits positiv reagiert.
Der MDax der mittelgroßen Börsenkonzerne gewann am Montag 1,7% auf 29.286 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 1,8% zu.
Hannover Rück überzeugt Anleger
In der Berichtssaison macht in dieser Woche im Dax die Hannover Rück den Auftakt – und überzeugte am Montag mit den Zahlen für das dritte Quartal und dem Ausblick. Die Papiere gewannen 3,8%. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer rechnet trotz der verheerenden Waldbrände in Kalifornien in diesem Jahr mit mehr Gewinn als ursprünglich gedacht.
Commerzbank gewannen 6%. Die Deutsche Bank hatte die Aktien auf „Buy“ hochgestuft. Die Commerzbank sei zurück auf dem Wachstumsweg, schrieb Analyst Benjamin Goy. Siemens Energy profitierten mit plus 5,1% von einer Hochstufung auf „Buy“ durch Jefferies. Das Produktangebot des Energietechnikkonzerns adressiere die größten Herausforderungen der Energiebranche, was für andauernde Nachfrage sorgen dürfte, hieß es.
Der Stahlkonzern Salzgitter wird aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage vorsichtiger für das Gesamtjahr. Die Titel legten dennoch um 4,4% zu. Die neuen Ziele lägen weitgehend im Rahmen der Erwartungen, hieß es aus dem Handel. Zudem kamen die Äußerungen zum kommenden Jahr gut an. Am Freitag hatte bereits eine positive Einschätzung von J.P. Morgan angetrieben.
Den Aktien des Halbleiterausrüsters Suss Microtec verhalfen weitere Kaufempfehlungen, diesmal von Jefferies und der UBS, um 9,1% nach oben. Die Ende Oktober entstandene Kurslücke ist damit aber noch immer nicht geschlossen. Die Papiere des Finanzdienstleisters Hypoport verteuerten sich nach Quartalszahlen um 7%.
Ölpreis legt zu
Die Ölpreise sind am Montag leicht gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar stieg um 26 Cent auf 63,89 US-Dollar. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember legte um 32 Cent auf 60,07 Dollar zu.
Die Aussicht auf ein Ende des Shutdowns in den USA habe die Ölpreise zu Beginn der Woche gestützt, hieß es von Marktbeobachtern. Der US-Senat hatte am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit Stimmen der Demokraten dafür votiert, über einen aus dem Repräsentantenhaus stammenden Übergangsetat zu beraten. Damit ist eine erste wichtige Hürde im Parlament zur Beendigung des längsten Shutdowns in der Geschichte der Vereinigten Staaten überwunden.
Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee hält sich aber weiter in einer vergleichsweise engen Handelsspanne. Seit fast zwei Wochen notiert er zwischen 63 Dollar und etwas mehr als 65 Dollar.
Nach Einschätzung von Marktbeobachtern warten die Anleger am Ölmarkt auf neue Prognosen zur künftigen Entwicklung der Nachfrage, die im Verlauf der Woche veröffentlicht werden. Neben den Monatsberichten der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) steht auch der Jahresbericht der IEA auf dem Programm.
