ROHSTOFFE

Energieagentur macht sich Sorgen um den Ölmarkt

Zweifel am Erfolg der Opec beim Überschussabbau

Energieagentur macht sich Sorgen um den Ölmarkt

ku Frankfurt – Die Internationale Energieagentur IEA macht sich zunehmend Sorgen, ob der Abbau des Überangebots und der gewaltigen weltweiten Lagerbestände an Rohöl gelingen wird. Diese Sorgen äußerte die Agentur, die die Industrieländer in Fragen der Energiepolitik berät, in ihrem jüngsten Monatsbericht. Zwar steige die weltweite Nachfrage nach Öl stärker als bislang erwartet. Allerdings lasse die Umsetzung der Beschlüsse zur Förderkürzung durch das Kartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nach. Noch vor zwei Monaten hatte die IEA betont, die Ausbildung eines neuen Gleichgewichts auf dem globalen Ölmarkt sei auf einem guten Weg und beschleunige sich sogar noch. “Wir müssen noch ein wenig abwarten, bis wir bestätigen können, dass der Prozess der Ausbildung eines neuen Gleichgewichts im zweiten Quartal tatsächlich begonnen hat”, schreiben die Ökonomen der Agentur jetzt in dem Bericht.Negative Reaktionen der Marktteilnehmer auf diese deutlich pessimistische Einschätzung gab es allerdings nicht. Der Preis der wichtigsten Nordsee-Sorte Brent Crude legte um 0,3 % auf 47,89 Dollar je Barrel zu. Die US-Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 0,3 % auf 45,64 Dollar.Die IEA hatte mit einem Abbau der Lagerbestände in der Größenordnung von 700 000 Barrel pro Tag (bpd) im zweiten Quartal gerechnet. Nun heißt es aber, es sei unsicher, ob dies wirklich geschehen sei. Nach den bislang verfügbaren Daten seien die Lagerbestände den ersten sechs Monaten des Jahres um 215 000 bpd gestiegen.Die Agentur betont zudem, dass die Einhaltung der Kürzungsbeschlüsse durch die Opec-Mitglieder auf das niedrigste Niveau seit sechs Monaten gefallen sei, da einige Länder zu viel produzierten.