ROHSTOFFE

Enttäuschung über Opec belastet den Ölpreis

Energieagentur sagt Überangebot voraus

Enttäuschung über Opec belastet den Ölpreis

ku Frankfurt – Das Ergebnis eines Treffens der Opec-Länder mit befreundeten Staaten wie Russland hat am Donnerstag auf den Ölpreis gedrückt. Die Notierung der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 1,1 % auf 60,17 Dollar je Barrel. Zeitweise sackte der Preis sogar auf 58,92 Dollar ab. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 1 % auf 55,19 Dollar nach.Bei einem Treffen des Komitees der erweiterten “Opec plus” zur Überwachung der vereinbarten Förderkürzungen ist es nicht zu der von einigen Regierungen angestrebten Ausweitung der Kürzungen gekommen. Erreicht wurde lediglich, dass der Irak und Nigeria zusagten, sich an die ihnen zugestandenen Förderquoten zu halten. Der neue saudi-arabische Energieminister Prinz Abulaziz bin Salman betonte, eine Entscheidung über weitere Kürzungen könne es nicht vor dem nächsten Opec-Treffen geben, das für den Dezember geplant ist. Analysten zeigten sich skeptisch, ob sämtliche Mitglieder von nun an ihren Verpflichtungen nachkommen. Neben Nigeria und dem Irak hatte auch Russland mehr produziert als vereinbart.Die Internationale Energieagentur IEA hat davor gewarnt, dass es 2020 zu einem gewaltigen Angebotsüberschuss auf dem Ölmarkt kommen könnte. Aufgrund des starken Anstiegs der Ölproduktion in anderen Weltregionen, vor allem den USA, könnte die Nachfrage nach Opec-Öl im ersten Halbjahr 2020 um 1,4 Mill. Barrel pro Tag (bpd) unter dem Angebotsniveau des Kartells vom August dieses Jahres liegen. Da sich die Ökonomen der Opec kürzlich auch aus ihrer Sicht pessimistisch zur Entwicklung der Nachfrage und des Angebots von Ländern außerhalb der Opec geäußert hatten, dürfte der Druck auf die Ölminister des Kartells in den kommenden Monaten deutlich zunehmen.