EUROPÄISCHE AKTIEN

Erholung an den Aktienmärkten setzt sich fort

Dax gewinnt 1 Prozent nach Berg-und-Tal-Fahrt - Chinagerüchte treiben Rohstoffwerte - Nokia fallen weiter

Erholung an den Aktienmärkten setzt sich fort

ars Frankfurt – Nach einem nervösen Handel schlossen die europäischen Aktienmärkte mit leichten Gewinnen. Die Staatsschuldenkrise drückte weiterhin auf die Stimmung. Belastend wirkte die Auktion italienischer Anleihen, die nur mit deutlichen Renditeaufschlägen an den Anleger gebracht werden konnten. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen lösten dann leichte Verkäufe aus. In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend im Wochenvergleich um 13 000 auf 380 000 Anträge gestiegen. Ökonomen waren von einer Zahl von 355 000 Anträgen ausgegangen.Der Leitindex Dax schloss nach einem volatilen Handel dann mit einem leichten Gewinn von 1 % auf 6 743 Punkten in der Nähe des Tageshöchstkurses von 6 761 Punkten. Der Aktienmarkt profitierte am späten Nachmittag von Gerüchten, dass Daten zu Chinas Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal, die heute veröffentlicht werden, besser ausfallen könnten als erwartet. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0,5 % auf 2 343 Zähler. Zu den schwächsten Aktienmärkten gehörte der Handelsplatz in Madrid mit einem Verlust von 0,8 %. Der italienische FTSE MIB zeigte sich allerdings recht unbeeindruckt von der Bondauktion und gewann 1,2 %. Lockerung der GeldpolitikZu den Favoriten der Anleger gehörten am Donnerstag wegen der Hoffnung auf eine Lockerung der Geldpolitik in China die Rohstoffproduzenten. Der Sektor verbesserte sich gemessen am Stoxx 600 Basic Resources um 3 %. Es wird davon ausgegangen, dass die chinesische Notenbank wegen der Konjunkturabkühlung die Reserveanforderungen der Banken weiter lockert, damit die Institute wieder leichter Kredite vergeben können. China gilt als einer der weltweit größten Rohstoffimporteure. Rio Tinto zogen daraufhin um 4,5 % auf 34,22 Pfund an und waren damit einer der größten Gewinner im Euro Stoxx 50. BHP Billiton verbesserten sich um 2,8 % auf 19,11 Pfund. Auf den Verkaufslisten der Anleger standen Royal Dutch Shell, sodass der Kurs um 1,1 % auf 25,74 Euro nachgab. Im Golf von Mexiko war ein Ölteppich in der Nähe von Shell-Plattformen gesichtet worden, worauf Anleger von einem erneuten Unglück auf einer Ölplattform ausgingen. Nach Angaben von Shell ist die Ursache nicht bekannt. Im Sog der schwachen Shell-Aktie sanken auch Total um 0,3 % auf 37,04 Euro.Nokia setzten ihren Abwärtstrend vom Vortag mit einem Verlust von 6,9 % auf 3,046 Euro fort. Bereits am Mittwoch sank der Wert um 14 % und damit auf den tiefsten Stand in den vergangenen 15 Jahren. Zahlreiche Analysten hatten auf die Verlustankündigung des Unternehmens mit negativen Kommentaren reagiert. So kürzten unter anderem die Analysten der UBS, der Citigroup und der WestLB ihre Kursziele.Bei den Einzelhandelskonzernen ragte Metro wegen eines Analystenkommentars mit einem Verlust von 1,8 % auf 25,80 Euro heraus. Die Berenberg Bank hatte den Wert von “Hold” auf “Sell” abgestuft. Darüber hinaus wurde das Kursziel auf 29 von 33 Euro gesenkt. Die französische Carrefour konnte sich mit einem Plus von 0,6 % auf 16,18 Euro in positives Terrain retten. Anleger reagierten positiv auf die Geschäftszahlen für das erste Quartal. Die Umsätze sind dank eines starken Wachstums in Lateinamerika um 1,5 % auf 22,5 Mrd. Euro gestiegen. Zu den Gewinnern im Dax gehörten Infineon, die auf eine Kaufempfehlung mit einem Anstieg von 5,8 % auf 7,54 Euro reagierten. Die Analysten der Deutschen Bank hatten die Aktie von “Hold” auf “Buy” hochgestuft. Das Kursziel hoben sie deutlich von 6,70 Euro auf 9,70 Euro an. Neben Infineon gehörten auch die Automobilwerte am deutschen Aktienmarkt zu den Lieblingen der Anleger. So rückten BMW um 2,9 % auf 68,65 Euro vor, Volkswagen stiegen um 1,9 % auf 131,25 Euro und Daimler verbesserten sich um 1,1 % auf 41,77 Euro.