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Erleichterungsrally im Rand

Absturz Südafrikas auf Ramschniveau könnte ausbleiben

Erleichterungsrally im Rand

sts Frankfurt – Mit einem Kurssprung hat der Rand auf Spekulationen reagiert, Südafrika könnte zunächst einmal eine Herabstufung auf Ramschniveau erspart bleiben. Auslöser der Spekulationen war, dass die Justizbehörden eine Anklage gegen den bei Investoren angesehen Finanzminister Pravin Gordhan fallen gelassen haben.Der Rand reagierte mit dem stärksten Kurssprung seit sechs Wochen, so dass für einen Dollar nur 13,47 Rand gezahlt werden mussten. Im späten europäischen Handel war der Kurs noch 2,2 % niedriger bei 13,51 Rand je Dollar. Rückenwind erhielt die Währung auch dadurch, dass die südafrikanische Leistungsbilanz im September ins Plus drehte. Nur zwei Tage vor der geplanten Gerichtsanhörung zog der Generalstaatsanwalt die Anklage wegen Betruges zurück. Nach eingängiger Prüfung der Sachlage habe er entschieden, die ursprüngliche Entscheidung aufzuheben. Finanzminister Gordhan und andere Verantwortliche hätten nicht mit dem Vorsatz gehandelt, gegen geltendes Recht zu verstoßen. “Die südafrikanische Landeswährung nahm die Meldungen positiv auf, wurden diese doch als Erfolg für Gordhan im parteiinternen Machtkampf mit Präsident Zuma interpretiert”, kommentierte DZ Bank-Analyst Sören Hettler. “Der Finanzminister ist unter Investoren international angesehen und gilt als Garant für den Erhalt des Investment-Grade-Ratings.”Die beiden Ratingagenturen S & P und Fitch bewerten die Schulden Südafrikas derzeit auf dem niedrigsten Investment-Grade-Status, bei Moody’s liegt die Bonitätseinschätzung noch zwei Stufen über Ramschstatus. Moody’s kündigte jedoch bereits eine Überprüfung im November an.Die Aufwertung des Rand stand im Gegensatz zur breiten Dollar-Stärke zum Wochenauftakt. Der Euro verbilligte sich um 0,3 % auf 1,0960 Dollar, der zugleich um 0,4 % auf 105,11 Yen zulegte. Nachdem jüngste US-Konjunkturdaten keine Signale für steigende US-Zinsen aussandten, rückt die heute beginnende zweitägige Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses in den Fokus.