GELDMARKT UND DEVISEN

Euro kommt kaum von der Stelle

Ungarischer Forint klettert auf Siebenwochenhoch - 90 Mrd. Euro bei Wochentender erwartet

Euro kommt kaum von der Stelle

gb Frankfurt – Der Euro hat zu Wochenbeginn unter volatilem Handel nur leichte Kursgewinne verzeichnet. Nach wie vor belastet die Unsicherheit über Spaniens Antrag auf offizielle Hilfsgelder das Sentiment für die Einheitswährung. Analysten hoben aber hervor, dass sich die Währung in diesem Monat über der charttechnischen Unterstützung von 1,2630 Dollar behaupten konnte. Somit bestehe kurzfristiges Potenzial, das September-Hoch von 1,3175 Dollar zu erreichen. Am Montagabend notierte der Euro 0,1 % fester zum Freitagskurs bei 1,2950 Dollar. Kurzzeitig wurde ein Tageshoch bei 1,2977 Dollar erreicht. Zur japanischen Währung gewann der Euro gestern 0,3 % auf 101,8 Yen.Der ungarische Forint legte gestern auf ein Siebenwochenhoch zu. Auslöser waren Hoffnungen, dass Ungarn nach langen Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds nun doch eine Einigung über Hilfskredite erzielen wird. Der Euro gab 0,4 % auf 278,8 Forint ab.Beim heutigen Wochentender der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten Teilnehmer im Schnitt ein nachgefragtes Volumen von 90 Mrd. Euro. Dies zeigt eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Zur Ablöse aus der Vorwoche stehen 89,8 Mrd. Euro. In den vergangenen sechs Wochen ist die Nachfrage der Institute nach wöchentlicher EZB-Liquidität rückläufig gewesen. Laut den Analysten von Unicredit ist dies auf eine geringere Beteiligung spanischer Banken an den Refinanzierungsgeschäften zurückzuführen, die angesichts besserer Marktbedingungen weniger auf die EZB angewiesen seien.Für den heutigen Wochentender gab die EZB eine Benchmark-Zuteilung von – 250,5 Mrd. Euro aus. Ein negativer Wert bedeutet, dass Überschussliquidität im Eurosystem vorhanden ist. Die Schätzung für den Bedarf aus autonomen Faktoren für die Periode vom 15. bis 23. Oktober gab die Notenbank mit 421,4 Mrd. Euro an. Die Tagesguthaben der Banken betrugen laut EZB-Daten per Sonntag 527,5 Mrd. nach 572,4 Mrd. Euro. Die in der Einlagefazilität geparkten Mittel stiegen auf 260,5 Mrd. von 243,2 Mrd. Euro. Die Spitzenrefinanzierungsfazilität wurde von den Banken mit 1,3 Mrd. nach 867 Mill. Euro genutzt.Die Euro-Terminsätze nahmen zu Wochenbeginn ihren Abwärtstrend wieder auf, nachdem sie am Freitag auf dem Vortagesniveau verharrt hatten. Der Drei-Monats-Euribor wurde zum Fixing am Morgen auf einem neuen Allzeittief bei 0,209 % nach 0,210 % ermittelt. Der Sechs-Monats-Euribor sank auf 0,414 % von 0,415 % und der Jahres-Euribor auf 0,652 % von 0,654 %. Der Referenzsatz für Tagesgeld Eonia wurde am Abend bei 0,096 % nach 0,092 % festgestellt. Die Euribor-Sätze beruhen auf Schätzungen von Banken, der Eonia wird dagegen auf Basis tatsächlich durchgeführter Transaktionen ermittelt.