gb Frankfurt – Vor dem Hintergrund von Spekulationen um einen offiziellen Antrag Spaniens auf Rettungsgelder hat der Euro am Donnerstag Kurs auf die Marke von 1,26 Dollar genommen. Das hoch verschuldete Land verhandele mit den Partnern der Eurozone über Bedingungen für ein umfassendes Hilfsprogramm, das über die bereits vereinbarte Bankenstützung hinausgeht, meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mit einer Entscheidung werde aber nicht vor Mitte September gerechnet.Der Euro kletterte gestern auf ein Tageshoch von 1,2589 Dollar. Am Abend notierte er 0,4 % fester bei 1,2581 Dollar. Zudem legte er um 0,4 % auf 0,7919 Pfund und um 0,2 % auf 98,6 Yen zu. Analysten gehen davon aus, dass der Euro im September weiter zulegen könnte, wenn von der Europäischen Zentralbank Details zu ihrem Anleihekaufprogramm erwartet werden. Fed-Protokoll belastet DollarZuvor hatte das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dem Euro über die Schwelle von 1,25 Dollar geholfen. In ihrer Sitzung Ende Juli sprachen sich zahlreiche Mitglieder des Leitungsgremiums der Notenbank für eine dritte Runde der geldpolitischen Lockerung (“QE 3”) aus, sollte sich die US-Wirtschaft nicht deutlicher erholen. Der Dollar-Index gab gestern um 0,2 % auf 81,3 Punkte nach. Die US-Währung wurde zudem von den überraschend gestiegenen wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe belastet. Die Zahl stieg zur Vorwoche um 4 000 auf 372 000 Anträge. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 365 000 gerechnet. Heute stehen aus den USA Daten zum Auftragseingang langlebiger Güter im Juli an. Die Konsensprognose geht von einem Anstieg um 1,6 % wie im Vormonat aus.Bei den Schwellenlandwährungen verzeichnete am Donnerstag die indische Rupie Kursgewinne und markierte ein Zweiwochenhoch. Händler verwiesen auf die nach dem Fed-Protokoll gestiegene Risikofreude an den Märkten. Der Dollar fiel um 0,4 % auf 55,3 Rupien. Allerdings waren die Umsätze aufgrund eines am Mittwoch begonnenen Bankenstreiks in Indien dünn. Die Rupie stand dieses Jahr aufgrund der gesunkenen Wachstumserwartungen des Landes bislang unter Druck.Am Geldmarkt gaben die Euro-Terminsätze am Donnerstag weiter nach. Der Drei-Monats-Euribor wurde zum Fixing bei 0,303 % nach 0,310 % festgestellt. Der Sechs-Monats-Euribor fiel auf 0,572 % von 0,582 % und der Jahres-Euribor auf 0,844 % von 0,852 %. Der Referenzsatz für Tagesgeld Eonia wurde am Abend bei 0,108% nach 0,103 % ermittelt.