Der Euro ist zum Wochenauftakt unter die Parität zum Dollar abgerutscht. Am frühen Abend fiel die Gemeinschaftswährung um gut 1% auf 0,9939 Dollar. Die Stimmung der Investoren am Devisenmarkt litt dabei erneut unter der Furcht vor einer Gaskrise. Russland hatte am Freitag angekündigt, Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August wegen Wartungsarbeiten für eine Dauer von drei Tagen auszusetzen.

Während sich die Konjunkturaussichten für die Eurozone in der Folge weiter eintrüben, stärken robuste Konjunkturdaten und Signale einer weiteren kräftigen geldpolitischen Straffung der Federal Reserve dem Dollar den Rücken. Der gegen einen Korb aus sechs anderen Industrieländerwährungen gewichtete Dollar-Index legte am Montag um 0,5 % zu. Die Blicke der Teilnehmer am Devisenmarkt richten sich nun auf das am Donnerstag beginnende internationale Notenbankertreffen in Jackson Hole, in dessen Rahmen weitere falkenhafte Rhetorik führender Fed-Vertreter erwartet wird.

Unterdessen setzte der chinesische Yuan seinen jüngsten Abwertungstrend gegenüber dem Dollar zum Wochenstart fort. Zeitweise notierte der Greenback zu 6,8501 Yuan und damit 0,5% über dem Niveau des vorherigen Handelstags. Die People’s Bank of China wird die Abwertung der Valuta nach Einschätzung der Commerzbank weiterhin aufmerksam beobachten, wenngleich sie einen schwächeren Yuan derzeit offenbar hinnehme und der konjunkturellen Schwäche durch niedrigere Zinsen entgegentrete.

Für die restlichen asiatischen Länder bringe ein schwächerer Yuan allerdings Ausstrahlungseffekte und Belastungen mit sich, folglich müssten sich die dortigen Zentralbanken auf einen weiteren Volatilitätsschub einstellen.