DEVISEN

Euro springt nach Zinssenkung auf 1,12 Dollar

Australiens Währung setzt Erholung fort

Euro springt nach Zinssenkung auf 1,12 Dollar

wbr Frankfurt – Die geldpolitischen Maßnahmen der australischen und der amerikanischen Notenbanken haben die Devisenmärkte am Dienstag bewegt. Am Morgen reduzierte die Reserve Bank of Australia den Leitzins von 0,75 % auf 0,5 %, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronaepidemie abzufedern. Der australische Dollar konnte daraufhin seine Erholung der vergangenen Tage fortsetzen und legte um 0,8 % auf 0,6590 US-Dollar zu. Australien ist durch seine enge Verflechtung mit China und die starke Abhängigkeit von Rohstoffen besonders stark von der Krise betroffen.Am Nachmittag zog die Fed nach und senkte ihren Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte. Der US-Leitzins liegt damit in einem Korridor von 1 bis 1,25 %. Die für viele Marktbeobachter überraschend schnelle und zudem sehr deutliche Maßnahme der Fed führte umgehend zu heftigen Marktreaktionen. Der Euro sprang innerhalb von Minuten auf einen Kurs von 1,1212 Dollar. Damit erreichte der Euro fast das Zwischenhoch von 1,1239 Dollar, das Anfang Januar markiert wurde. Am Abend wurde die Währung mit einem Plus von 0,2 % bei 1,1150 Dollar gehandelt. Durch den Schritt der US-Notenbank dürfte die Zinsdifferenz zwischen deutschen und US-Staatsanleihen weiter sinken. Mit dem Rückgang des Spread verlieren Dollar-Anlagen an Attraktivität, so dass der Euro weiter zulegen könnte.Zulegen konnte am Dienstag auch die türkische Lira, die gegenüber dem Dollar rund 1,1 % gewann. Aus Sicht der Commerzbank wird das aber nicht von Dauer sein, da die Devisenreserven des Landes dramatisch zurückgegangen seien. Die Bank verweist darauf, dass die Lira-Krise 2018 genau durch dieses Problem ausgelöst wurde.