Euro springt über 1,24 Dollar

Stimmung der Unternehmen in der Währungsunion auf Zwölfjahreshoch

Euro springt über 1,24 Dollar

sts Frankfurt – Spekulationen über eine zügige Straffung der Geldpolitik in der Eurozone sowie wachsende politische Unsicherheit in den USA haben am Mittwoch den Euro gestärkt und die Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Der Dax fiel um 1,1 % auf 13 577 Punkte zurück, der Euro Stoxx 50 büßte 0,6 % auf 3 650 Zähler ein. Die Gemeinschaftswährung und die Aktienmärkte bewegen sich meist gegenläufig, weil ein starker Euro in Dollar erzielte Gewinne schmälert. Zudem wird die Gemeinschaftswährung ähnlich wie der Yen als Finanzierungswährung in unsicheren Marktphasen gekauft.Am heutigen Donnerstagmittag gibt Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), die Ergebnisse der Ratssitzung bekannt. Am Markt wird darüber spekuliert, ob Draghi sich zur jüngsten Euro-Stärke äußern wird. Seit Jahresbeginn hat die Gemeinschaftswährung um 3,2 % zum Dollar aufgewertet. Marktteilnehmer, die eine zügige Straffung der Geldpolitik erwarten, fühlten sich gestern vom Zwölfjahreshoch der Unternehmensstimmung in der Eurozone bestätigt. Der Einkaufsmanagerindex PMI Composite, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, ist vorläufigen Daten zufolge im Januar um 0,5 auf 58,6 Punkte gestiegen und notiert nun auf dem höchsten Stand seit Juni 2006. Laut dem Forschungsinstitut IHS Markit haben die Beschäftigtenzahlen so kräftig zugelegt wie seit 2000 nicht mehr, und die Einkaufspreise kletterten mit der höchsten Rate seit knapp sieben Jahren.Der Euro stieg in Reaktion auf 1,2407 Dollar und notierte damit so hoch wie zuletzt im Dezember 2014. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag mit 0,59 % drei Basispunkte höher. Zur Dollar-Schwäche trugen auch die Unsicherheit über einen drohenden US-Protektionismus und Aussagen von US-Finanzminister Steve Mnuchin bei, der einen schwachen Greenback als vorteilhaft für die USA bezeichnete.—– Berichte Seiten 5, 13 und 14