Euro klettert auf deutlich über 1,17 Dollar, Dax tendiert freundlich
Der Kurs des Dollars hat sich erneut gegenüber dem Euro abgeschwächt. So kletterte der Kurs des Euros über 1,17 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit September 2021. Ende 2024 hatte der Euro noch bei 1,0394 Dollar gelegen. Folglich hat die Europawährung gegenüber dem Dollar im laufenden Jahr deutlich mehr als 10% aufgewertet. Am Donnerstag lag der Euro dann mittags bei 1,1726 Dollar.
Schwächung Powells befürchtet
Dabei hatte auch ein Bericht des „Wall Street Journals“ den Dollar belastet, wonach US-Präsident Donald Trump bereits im September oder Oktober über die Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell entscheiden. Powells Präsidentschaft läuft noch bis Mai 2026. Doch würde ein solcher Schritt die Stellung von Powell, der für die Stabilität des Dollars steht, belasten.
Nach Meinung etlicher Volkswirte ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich die Dollarschwäche in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzt. „Die erratische Politik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump untergräbt das Vertrauen in den Dollarraum zusätzlich, denn politische Verlässlichkeit und die Stabilität der Institutionen werden aktiv geschwächt“, erklärt Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. „Dadurch werden jahrzehntelang eherne Gesetze der Kapitalanlage infrage gestellt, wie bspw. die Funktion des Dollar als „sicherer Hafen“ in turbulenten Börsenphasen.“
Nicht zuletzt führt die Zollpolitik der USA zu einer höheren Inflationsrate in Amerika. Nur fordert US-Präsident Trump trotzdem Zinssenkungen der Fed. Nur hat die Fed unter Powell aufgrund der hohen Inflationsrisiken die Zinsen zuletzt nicht gesenkt.
Die europäischen Aktienmärkte tendierten freundlich. Der Dax gewann bis mittags 0,8% auf 23.690 Punkte. Auch der MDax gewann 0,7%, während der Euro Stoxx 50 nur 0,2% zulegte.
Rüstungsaktien erneut gefragt
Nachdem die Nato-Staaten jetzt massiv in Rüstung investieren werden, waren erneut Rüstungsaktien gefragt. Rheinmetall gewannen bis mittags 4,4% auf 1.807 Euro. Hensoldt legten 3,2% auf 97,50 Euro zu. Traton gaben nach einer Verkaufsempfehlung durch das Bankhaus Metzler 4% auf 26,44 Euro ab.
In den USA hatte der marktbreite S&P 500 Aktienindex unverändert geschlossen. Doch hatte der Nasdaq 100 ein neues Rekordhoch erreicht. Der Technologieindex schloss 0,2% höher auf 22.238 Punkten. Während Nvidia 4,3% zulegten, gaben Tesla 3,8% ab.
Der Preis für Öl der Sorte Brent hat sich am Donnerstag bis mittags weiter um 1,6% auf 66,62 Dollar je Fass ermäßigt.