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Euro verliert nach EZB-Entscheidung

Riksbank schwächt schwedische Krone

Euro verliert nach EZB-Entscheidung

dm Frankfurt – Mit einer kleinen Achterbahnfahrt hat der Euro auf die Zinsentscheidung und die darauffolgende Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag reagiert. Nachdem die Gemeinschaftswährung im frühen Handel wenig verändert auf 1,091 Dollar notiert hatte, geriet sie unmittelbar nach Veröffentlichung der Zinsentscheidung unter leichten Druck und fiel auf 1,088 Dollar, um dann bis auf 1,093 Dollar anzuziehen und im Verlauf der Pressekonferenz wieder an Boden zu verlieren. Die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi, wonach die Kerninflation gedämpft und noch nicht auf einem nachhaltigen Aufwärtstrend sei, wurden von Marktteilnehmern als Euro-negativ aufgenommen. Im späten Handel mussten für einen Euro 1,874 Dollar bezahlt werden, 0,3 % weniger als am Vortag. Gegenüber Sicherer-Hafen-Währungen wie dem Schweizer Franken (-0,1 %) und dem japanischen Yen (unverändert) hielten sich die Veränderungen des Euro jedoch in engen Grenzen. Gegenüber dem Pfund Sterling verlor der Euro rund 0,7 % auf 0,842 Pfund.Einen Ausreißer stellte die schwedische Krone dar, die zuletzt gegenüber dem Euro um 0,7 % schwächer bei 9,626 Kronen notierte. Die Riksbank hatte den Markt mit einer Verlängerung ihres Anleihenkaufprogramms (Staatsanleihen und Linker) über Juni hinaus überrascht. Den Leitzins beließ die Notenbank unverändert auf – 0,5 %; er soll bis Mitte 2018 unverändert belassen werden. Es gebe weiter noch keine Hinweise, dass die Kerninflation anziehe, und niedrige Lohnabschlüsse würden die heimische Geldentwertung gering halten, schrieb die Nordea Bank in einem Kommentar. Mit Kursgewinnen reagierten der mexikanische Peso (+ 0,8 % gegenüber dem US-Dollar) und der kanadische Dollar (+ 0,2 % gegenüber dem US-Dollar) auf die Nachricht, die US-Regierung wolle Verhandlungen mit Mexiko und Kanada über eine Änderung am Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (Nafta) aufnehmen. Am Mittwoch hieß es noch, Präsident Donald Trump erwäge ein Dekret zum US-Austritt aus Nafta.