Euroboden begibt Anleihe über 25 Mill. Euro
ck Frankfurt – Das Münchner Immobilienunternehmen Euroboden hat am Mittwoch seine geplante Anleiheemission bestätigt und die finalen Details bekannt gegeben. Der Projektentwickler und Bauträger für hochwertige Wohnimmobilien will mit einem fünfjährigen Papier bis zu 25 Mill. Euro aufnehmen. Den Anlegern wird ein Kupon von 6 % geboten. UmtauschangebotVerbunden ist die Emission mit einem Umtauschangebot für die im Juli 2018 auslaufende fünfjährige Anleihe, die in Düsseldorf notiert, ein Volumen von 15 Mill. Euro hat und einen Kupon von 7,375 % trägt. Anleger können vom 9. bis zum 18. Oktober die alte Anleihe einschließlich Stückzinsen im Verhältnis 1 : 1 in die neue Anleihe tauschen. Zusätzlich erhalten sie eine Sonderzahlung von 20 Euro (bei einem Nennwert von 1 000 Euro) pro getauschte Anleihe. Das öffentliche Angebot für die neue Anleihe startet am 23. Oktober und endet spätestens am 7. November. Die Valutierung erfolgt am 10. November, notiert wird der Titel im Frankfurter Freiverkehr. Euroboden gehe freiwillig höhere Transparenzpflichten ein, als der Freiverkehr vorgebe, und lehne sich dabei an Scale an, sagte Martin Moll, einer von zwei Geschäftsführern der Euroboden, der Börsen-Zeitung. Dazu zählten etwa eine jährliche Analystenpräsentation und das Vorliegen von Research. Für Letzteres sei die SRH – Alster Research beauftragt worden. Zudem sei ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer mit der Einhaltung der Transparenzvorschriften beauftragt worden. Er sei vertraglich verpflichtet, beispielsweise die rechtzeitige Vorlage der Bilanz zu überprüfen und zu attestieren, und zwar spätestens zehn Tage nach dem Stichtag. Wie die allermeisten Immobilienunternehmen erfüllt auch Euroboden bedingt durch das Geschäftsmodell nicht die Verschuldungskennziffern von Scale. “Diese seien vermutlich eher auf Industrieunternehmen abgestimmt.” Höherer Zins bei VerstoßMoll hob eine weitere, nach seinen Angaben in Deutschland bislang einzigartige Verpflichtung hervor. Sollte Euroboden gegen die freiwilligen Transparenzkriterien verstoßen, erhöhe sich der nachfolgende halbjährige Kupon um 0,5 Prozentpunkte. Damit gehe Euroboden auf entsprechende Wünsche von Investoren ein. “Das wird uns nicht wehtun, weil wir die Transparenzkriterien erfüllen werden.” Diversifizierung angestrebtEuroboden ist mit zurzeit 85 % des Projektvolumens schwerpunktmäßig in München aktiv. 15 % des Volumens entfallen auf Berlin. Ziel des Unternehmens ist es Moll zufolge, das Geschäft selektiv und konservativ auszubauen und in weitere A-Städte zu diversifizieren. Derzeit werde ein Projekt in Hamburg geprüft, in Frankfurt und Berlin seien Büros eröffnet worden. Das höhere Volumen der neuen Anleihe sei dem Umstand geschuldet, dass Euroboden in den zurückliegenden Jahren stark expandiert habe. Vor fünf Jahren hätten sich die einzelnen Projektvolumina in einer Größenordnung von 20 Mill. Euro bewegt, derzeit seien es zwischen 50 und 100 Mill. Euro.Priorität habe derzeit die Umsetzung der laufenden Projekte. Das Volumen liege zurzeit bei rund 400 Mill. Euro. Bei einer erwarteten Roherlösmarge von rund 40 % ergäben sich Roherlöse von ca. 173 Mill. Euro. Davon seien 100 Mill. Euro durch Projektentwicklungen bereits gesichert. In den kommenden 15 Monaten kämen Projekte mit einem Umsatzvolumen von 250 Mill. Euro und Roherlösen von 110 Mill. Euro in die Vermarktung. Seit Gründung im Jahr 1999 sei kein Projekt von Euroboden gescheitert, in den zurückliegenden zehn Jahren habe die durchschnittliche Marge der Projekte volumengewichtet bei 27 % gelegen. BB-RatingDas Unternehmen wird von Scope mit “B” geratet, die im Juli 2018 auslaufende Anleihe mit “BB”. Das Rating für die neue Anleihe wird in Kürze veröffentlicht. Euroboden verpflichtet sich auch zu einer Ausschüttungssperre. Maximal 20 % des Konzernjahresüberschusses oder 2 Mill. Euro p. a. des Konzernjahresüberschusses nach IFRS dürfen an die Gesellschafter ausgeschüttet werden. Begleiter der neuen Anleihe ist die MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank.