Märkte am Abend

Evonik wird bis auf Allzeittief durchgereicht

Die Aktie des Spezialchemiekonzerns Evonik wird nach unten bis auf ein Allzeittief durchgereicht. Hingegen legen Fraport deutlich zu.

Evonik wird bis auf Allzeittief durchgereicht

Aktienmärkte

Evonik wird bis auf
Allzeittief durchgereicht

Fraport legt deutlich zu – Gute Chancen für Jahresschlussrally

wrü Frankfurt

Obwohl ein Ende des US-Shutdowns ansteht und damit der Weg für eine Jahresschlussrally frei zu sein scheint, haben sich die Kursveränderungen an Europas Aktienmärkten am Dienstag in Grenzen gehalten. Der Dax schloss 0,5% verbessert auf 24.088 Punkten. Der Euro Stoxx 50 notierte am späten Nachmittag mit einem Plus von 1%. Doch gab es größere Kursbewegungen bei mehreren Einzelwerten.

Aktien von Evonik lagen am Nachmittag 2% im Minus und haben mit einem Tief bei 13,55 Euro so wenig gekostet wie noch nie. Der Verlust der Papiere des Spezialchemiekonzerns im Jahr 2025 schwoll damit auf 19% an. Mit Goldman Sachs und Jefferies veröffentlichten zwei Investmentbanken auch jetzt noch Einschätzungen, die wenig Hoffnung auf eine schnelle Erholung machen. Goldman-Expertin Georgina Fraser signalisiert mit ihrem Kursziel sogar noch weitere Rückschlaggefahr bis 11,60 Euro.

Fraser fürchtet weiteren Preisdruck beim Tierfutter-Eiweiß Methionin, auch wegen zunehmender Kapazitäten der Konkurrenz. Dies schrieb Fraser am Dienstag im Rahmen einer generell skeptischen Branchenanalyse. Sie rät Anlegern vor allem, die Kreditmärkte im Auge zu behalten. Sie signalisierten strukturelle Sorgen hinsichtlich der Chemiebranche. Ohne massiven Kapazitätsabbau sei eine Erholung unwahrscheinlich. Fraser kappte ihre mittelfristigen Ergebnisschätzungen und in der Folge ihre Kursziele im Schnitt um 13%.

Dividende nicht mehr komplett gedeckt

Auch ihr Jefferies-Kollege Chris Counihan ist ziemlich pessimistisch. Für 2027 rechnet er nur mit weniger als 20% der vom Konzern avisierten Erholung. In diesem Umfeld werde die Dividende für einige Zeit nicht mehr komplett von den Barmittelzuflüssen abgedeckt. Evonik hat sich bislang durch hohe und stetige Dividenden ausgezahlt und zählt daher zu den Dividendenaristokraten.

Flughafenbetreiber Fraport hat im dritten Quartal den Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Vorstandschef Schulte sieht aufgrund der verbesserten Finanzsituation die Chance, dass Fraport für 2025 erstmals seit der Pandemie wieder eine Dividende ausschüttet. Eine Entscheidung falle aber erst 2026, wenn die tatsächlichen Zahlen von 2025 vorliegen. Aufgrund dieser positiven Neuigkeiten legte die Fraport-Aktie bis zum späten Nachmittag 10,8% auf 79,50 Euro zu.

Unter Druck standen Rüstungsaktien. So gaben Hensoldt 7,5% ab, während Rheinmetall 3,3% verloren.