AKTIEN

Exportwerte mit deutlichen Verlusten

Dax und Euro Stoxx 50 büßen 1,8 Prozent ein - Pictet empfiehlt, cool zu bleiben und Hitze zu meiden

Exportwerte mit deutlichen Verlusten

wrü Frankfurt – Die zusätzliche Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China durch die Abwertung der chinesischen Währung Yuan hat die Aktienmärkte zum Wochenbeginn weiter gedrückt. Die Anleger agierten weiter verängstigt, fürchten sie doch eine massive Beeinträchtigung der Weltkonjunktur durch den sich offensichtlich weiter verschärfenden Konflikt. Der Dax gab um 1,8 % auf 11 658,5 Punkte nach, während sich der Euro Stoxx 50 um ebenfalls 1,8 % auf 3 315,3 Zähler ermäßigte.Der Spätsommer und der Herbst sind an den Aktienmärkten bekannt als gefährlicher Zeitraum mit mitunter hohen Kursverlusten. “Willkommen im Crash-August”, schreiben denn auch die technischen Analysten von Indexradar. Allerdings würden im Bereich 11 600 bis 11 700 Punkten die Chancen auf eine Bodenbildung im Dax wieder steigen. Denn hier treffe der Dax sowohl auf seinen 200-Tage-Durchschnittspreis (vgl. Chart) als auch auf horizontale Wendepunkte auf gleicher Höhe. In der Summe spreche dies eher für eine Pause im Abwärtstrend. Angesichts derzeit hoher Risiken raten fast alle Strategen der Banken und Vermögensverwalter im Moment zur Vorsicht bei Aktien. So auch Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management. Der Vermögensverwalter hat Aktien untergewichtet. Paolini empfiehlt, “cool” zu bleiben und die Hitze zu meiden.Im Dax konnten mit Deutscher Lufthansa und Linde nur zwei Titel zulegen. Lufthansa schlossen noch 0,1 % im Plus auf 14,53 Euro. Linde hoben nach den Ergebnissen für das zweite Quartal die Prognose für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr an und legten 2,5 % auf 171,55 Euro zu.Analyst Markus Scheufler von der Deutschen Bank hat sein Kursziel für Vonovia nach den Halbjahreszahlen von 53,50 auf 59 Euro je Aktie angehoben. Der Wohnimmobilienkonzern ermäßigte sich um 1,5 % auf 44,68 Euro.Vor allem bei einigen exportorientierten und bei zyklischen Titeln kam es zu deutlichen Verlusten. Auch wurden Gewinnertitel der vergangenen Wochen verkauft. So gaben Adidas 4,2 % auf 267,80 Euro, Bayer 3,7 % auf 55,83 Euro, Infineon 3,3 % auf 15,79 Euro, Thyssenkrupp 3,0 % auf 10,66 Euro und Daimler 2,9 % auf 43,94 Euro ab. Im MDax verloren Siltronic 6,7 % auf 63,88 Euro, Nemetschek 6 % auf 45,98 Euro und Sartorius-Vz. 5,3 % auf 172,50 Euro. Kion wurden vom Bankhaus Lampe mit einem Kursziel von 39 Euro je Aktie zum Verkauf gestellt und gaben 3 % auf 44,56 Euro ab. Ein zu hohes Abwärtsrisiko des Titels sei derzeit noch nicht eingepreist. Im SDax sorgten Borussia Dortmund für einen Lichtblick, die nach dem Gewinn des Supercups gegen die Bayern aus München um 2 % auf 9,09 Euro kletterten. Doch kam es auch im Nebenwertesegment zu erheblichen Einbußen. So verloren Isra Vision 8,3 % auf 35,14 Euro, S & T 6,8 % auf 18,92 Euro und Leoni 6,3 % auf 11,53 Euro.Bei den Nebenwerten stürzten Mologen um 52 % auf 1,62 Euro ab. Das Biotech-Unternehmen hatte über das enttäuschende Ergebnis einer Phase-III-Studie zu einem Medikament gegen metastierenden Darmkrebs berichtet.