Finanzmärkte

EZB-Umfrage beruhigt Anlegergemüter

Eine neue EZB-Umfrage zu den Inflationserwartungen hat die Anlegegemüter am Dienstag beruhigt. Verbraucher erwarten künftig einen geringeren Teuerungsdruck. Das sorgte für fallende Bundrenditen.

EZB-Umfrage beruhigt Anlegergemüter

EZB-Umfrage beruhigt Anlegergemüter

Investoren erwarten weniger Teuerungsdruck – Bundrenditen fallen kräftig

kjo/ku Frankfurt
Berichte Seiten 6 und 24

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Dienstag mit einer Umfrage zu den Inflationserwartungen im Euroraum die von Teuerungssorgen geplagten Anlegergemüter beruhigt. Die Verbraucher in der Eurozone erwarten ein Abflauen des Inflationsschubs. Im Mittel gingen sie im Juni davon aus, dass die Teuerungsrate in den nächsten zwölf Monaten bei 3,4% liegt. Im Mai wurde noch ein Plus von 3,9% erwartet. In drei Jahren wird laut der Umfrage mit einem Anstieg von 2,3% gerechnet. Im Mai waren es noch 2,5%. An den Rentenmärkten kam es daraufhin bei den Bundesanleihen zu deutlichen Renditerückgängen. Die zehnjährige Bundrendite fiel auf ein Tagestief von 2,41% nach 2,56% am Vortag. Im späten Handel lag die Rendite bei 2,44% und damit in der Nähe des Tagestiefs.

Zu dem Renditeschub nach unten trugen auch Makrodaten aus China bei. Die Ausfuhren des Exportweltmeisters China gingen im Juli mit 14,5% stärker als erwartet zurück, was Konjunktursorgen anheizte. Mit diesem Rückgang verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt das schlechteste Exportergebnis seit Februar 2020. Erwartet wurde von Volkswirten im Mittel der Prognosen lediglich ein Rückgang um 12,5%. Signale für eine mögliche Konjunkturabkühlung kamen auch aus den USA. Die US-Importe fielen im Juni auf den niedrigsten Stand seit mehr als anderthalb Jahren.

Die Konjunktursorgen nach schwachen Außenhandelsdaten in China belasteten die Aktienmärkte. Der Dax schloss bei 15.775 Zählern mit einem Minus von 1,1%. Der Euro Stoxx 50 Index verlor ebenfalls 1,1% auf 4.289 Punkte. Die China-Daten setzen auch dem Ölpreis zu. Brent-Rohöl fiel um 0,8% auf 84,71 Dollar/Barrel.

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