Finanzmärkte

EZB-Zinserwartung treibt Dax an

Die Perspektive, dass es zunächst keine weiteren Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank geben wird, hat am Freitag den Dax angetrieben.

EZB-Zinserwartung treibt Dax an

EZB-Erwartungen treiben Dax an

Immobilienwerte gemieden – Gewinnmitnahmen bei Brent-Öl

ku Frankfurt

Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank vom Vortag und dabei insbesondere die von den Marktteilnehmern für realistisch gehaltene Perspektive, dass es keine weiteren Zinsanhebungen geben wird, haben zum Wochenausklang für einen Anstieg des Dax gesorgt. Der Spitze verzeichnete der deutsche Leitindex, der sich bereits am Donnerstag fest gezeigt hatte, einen Anstieg von 1,6% bis auf 15.989 Punkten. Später setzten Gewinnmitnahmen ein und das wichtigste deutsche Marktbarometer beendete den Handel mit einem deutlich kleineren Aufschlag von 0,6% auf 15.894 Zähler. Der Euro Stoxx 50 zeigte sich mit einem Plus von 0,4% auf 4.295 Punkte noch weniger dynamisch.

Am Freitag standen die zinssensiblen Immobilienwerte auf dem Verkaufslisten. Händlersprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich die Aktien am Vortag sehr fest gezeigt hatten. Am Freitag ermäßigten sich Vonovia um 2% auf 23,52 Euro und LEG Immobilien um 3% auf 71,40 Euro. Gesucht waren hingegen die Anteilscheine des Chemikalienhändlers Brenntag, die sich um 2,1% auf 76,90 Euro verteuerten. Der Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne kauft über seine in der Schweiz ansässige Holding weiter zu und hält inzwischen mindestens 10% der Aktien. Nach den Verlusten vom Vortag, die auf eine Inaussichtstellung von Sanktionen gegen chinesische Elektroautos durch die Europäische Union zurückzuführen waren, erholten sich die deutschen Automobilwerte wieder. So verteuerten sich BMW um 1,7% auf 97,51 Euro.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro mit 1,0669 Dollar, ein leichtes Plus von 0,3%, weiter auf einem niedrigen Niveau. Der Greenback erreichte dagegen gemessen an der Entwicklung des Dollar-Index, der die Wertentwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt, fast sein Sechsmonatshoch. Der japanische Yen fiel auf den niedrigsten Stand seit zehn Monaten mit lediglich 147,94 Yen je Dollar.

Auf der Zinsseite erreichte der Satz für zweijährige Bundestitel in der Spitze 3,201%, damit den höchsten Stand seit sechs Wochen. Im gesamten Wochenverlauf kletterte die Rendite um 13 Basispunkte, was den stärksten Anstieg seit Mitte Juni darstellt. Die Rendite zehnjährige Bundesanleihen legte um 7 Basispunkte auf 2,662% zu.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte zunächst bis auf 94,63 Dollar je Barrel. Dann setzt denn jedoch Gewinnmitnahmen ein und am Abend wurde die Sorte zu 93,83 Dollar gehandelt, ein Aufschlag von 0,1% gegenüber dem Niveau vom Vortag.

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