Finanzmärkte

Fed-Entscheid treibt Tech-Werte an

Nach der Zinssenkung der US-Notenbank zieht der deutsche Leitindex kräftig an. Dagegen gibt der Goldpreis deutlich nach.

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tom Frankfurt

Mit kräftigen Aufschlägen haben Anleger auf die erste Leitzinssenkung der Fed seit einem Dreivierteljahr reagiert. Der deutsche Leitindex kletterte bis zum Abend um 1,4% auf 23.675 Zähler. Auch der Euro Stoxx 50 zog um mehr als 1,5% an. Die US-Notenbank hatte den Schlüsselsatz am Mittwochabend um 25 Basispunkte auf die Spanne von 4,00 bis 4,25% heruntergesetzt. Zugleich stellten die Währungshüter bis zum Jahresende zwei weitere Schritte nach unten in Aussicht.

Am Aktienmarkt waren nach dem Zinsentscheid vor allem Technologietitel gefragt. Im Dax zählten die Aktien von SAP und Infineon mit einem Plus von über 5 bzw. 3% zu den größten Gewinnern. Den MDax führte die Aktie von Anlagenbauer Aixtron an. Im SDax gewannen die Papiere des Chipindustrie-Zulieferers Siltronic mehr als 8%, auch die Titel der Softwareplattform Verve Group zogen deutlich an. Ein weiterer Gewinner im Dax waren am Donnerstag die Papiere von Zalando. Die Aktie kletterte auf den höchsten Stand seit Ende Juli und dämmte ihr Minus im laufenden Jahr auf 16% ein, nachdem der Online-Modehändler bekanntgab, dass der Großaktionär und Aufsichtsrat Anders Holch Povlsen am vergangenen Freitag in mehreren Transaktionen Aktien im Wert von über 9,7 Mill. Euro gekauft hat.

Aumovio gestartet

Daneben stand am Donnerstag die Abspaltung der Autozuliefersparte Aumovio von Continental als separat an der Börse gelistetes Unternehmen im Fokus. Daher enthielt der Dax ausnahmsweise 41 statt 40 Titel. Diese Anpassung sollte die Abbildbarkeit des Index für Anleger gewährleisten. Zum Handelsschluss wurde der neue Einzelwert dann wieder aus dem Dax genommen. Der erste Kurs des Autozulieferers betrug 35 Euro. Conti-Aktionäre hatten automatisch für je zwei ihrer Papiere zusätzlich eine Aumovio-Aktie in ihr Depot gebucht bekommen. Continental wurden am Nachmittag mit 57,42 Euro gehandelt, am Mittwoch hatten sie bei 72,98 Euro geschlossen. 

Das IPO des Online-Ticketmarktplatzes StubHub in den USA ist derweil enttäuschend verlaufen. Zwar erzielte das Unternehmen beim Sprung an die NYSE eine Milliardenbewertung, anschließend ging es für die Aktie aber abwärts.

Am Devisenmarkt ist der Kurs des Euro am Donnerstag unter 1,18 Dollar gefallen. Die Leitzinssenkung der Fed belastete den Dollar damit nicht nachhaltig. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1789 Dollar. Am Mittwoch hatte der Euro mit 1,1919 Dollar zeitweise den höchsten Stand seit Juni 2021 erreicht. Auch der Goldpreis ist am Donnerstag deutlich gefallen. Nach dem Rekordhoch im Anschluss an die Zinsentscheidung der Fed wurde die Feinunze an der Börse in London bei 3.637 US-Dollar gehandelt und damit etwa 22 Dollar tiefer als am Vortag. Umgerechnet kostet eine Unze 3.084 Euro.