Fed-Geldpolitik stützt den Euro

Goldpreis erholt sich spürbar - Abe-Rücktritt stärkt den Yen

Fed-Geldpolitik stützt den Euro

ku Frankfurt – Das geänderte Zielsystem der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) mit der möglichen Folge einer noch stärker stimulierenden Zinspolitik hat am Freitag für einen zumindest zeitweise deutlichen Anstieg des Euro gesorgt. Die Gemeinschaftswährung kletterte über die Marke von 1,19 Dollar. Zwischenzeitlich rutschte der Euro unter 1,19, am Abend wurde die Währung aber mit einem Plus von 0,7 % bei 1,1905 Dollar gehandelt.Die Ankündigung von Fed-Chairman Jerome Powell sorgte auch für einen deutlichen Anstieg des Goldpreises. Das Metall wurde am Abend mit 1 968 Dollar je Feinunze gehandelt, dies entspricht einem Anstieg von 2 % gegenüber dem Stand vom Vortag. Es wird erwartet, dass mit einer Umstellung der amerikanischen Geldpolitik auf ein längerfristiges durchschnittliches Inflationsziel tendenziell eine höhere Geldentwertung zugelassen wird. Dies erhöht die Attraktivität von Gold, das als ein klassisches Wertaufbewahrungsmittel in Zeiten hoher Inflation gilt.Die japanische Währung profitierte von der Meldung des Rücktritts des japanischen Premierministers Shinzo Abe. Der Dollar, der zuvor auf ein Zweiwochenhoch von 106,945 Yen gestiegen war, gab bis auf 105,25 Yen nach. Am Markt hieß es, dass mit Abe die ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan verbunden sei. Allerdings betonten Analysten, dass eine grundlegende Änderung der Politik, auch der Zinspolitik, unwahrscheinlich sei.Am Aktienmarkt hielten sich die Akteure vor dem Wochenende zurück. Der Dax verzeichnete ein leichtes Minus von 0,5 % auf 13 033 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,4 % auf 3 316 Zähler. Händler sagten, der starke Euro habe den Aktienmarkt belastet. Ein hoher Außenwert der Gemeinschaftswährung verteuert Exporte in andere Länder.Zu den Verlierern gehörten am Freitag Bayer, die um 2,7 % auf 55,03 Euro nachgaben. In dem Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hat der zuständige US-Richter hinsichtlich der Abschlussarbeiten für den erzielten Vergleich mangelnde Fortschritte bemängelt.