kjo Frankfurt – In der vorletzten Auktion des Jahres 2017 hat der Bund ein weitere Mal eine Unterdeckung erlebt. Allerdings fiel sie für den Schuldenmanager des Bundes noch recht überschaubar aus. Größere Marktverwerfungen konnten sich daraus nicht ergeben.Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes durchführt, stockte zum letzten Mal in diesem Jahr die Benchmark-Anleihe der Eurozone, d.h. das zehnjährige Papier, auf. Der Aufstockungsbetrag betrug 2 Mrd. Euro auf nunmehr 25 Mrd. Euro. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft regelt, – kamen Bietungen über 1,83 Mrd. Euro, so dass sich ein Fehlbetrag von 170 Mill. Euro errechnete. Von den Bietungen entfielen 435 Mill. Euro auf Kursgebote und 1,395 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 23 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 31 Gebote ab, teilte die Finanzagentur später mit.In die Zuteilung gingen Papiere für 1,62 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,89 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 101,90 %. Die Anleger bekamen das Zehnjahrespapier zur durchschnittlichen Rendite von 0,30 %. Bei der vorangegangenen Aufstockung lag die Durchschnittsrendite noch bei 0,36 %. Am Sekundärmarkt fiel die Rendite später sogar leicht unter die Marke von 0,3 %. Die Überdeckung bei der Auktion lag bei 1,1. Titel für 380 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Dies ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur.Die Aussichten für die griechische Konjunktur werden von Marktakteuren zuversichtlich beurteilt. Das führte am Kapitalmarkt zu rückläufigen Renditen. Auf diesen Niveaus halten es Marktteilnehmer durchaus für möglich, dass die Hellenen wieder mit Emissionen auftreten können. Griechenlands Zehnjahresrendite lag den zweiten Tag in Folge unter 5 % und am Abend bei 4,81 %.