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Fielmann vergrätzt Anleger mit Prognosesenkung

Leitindex Dax fällt um 0,3 Prozent - Schwacher Ölpreis belastet - Finanzwerte verlieren Terrain

Fielmann vergrätzt Anleger mit Prognosesenkung

dm Frankfurt – Im Vorfeld der US-Wahlen und Notenbankentscheidungen haben die Investoren geringe Bereitschaft gezeigt, zu höheren Kursen einzusteigen. Konjunkturseitig kamen keine Impulse: Von Juli bis September ist die Wirtschaft im Euroraum saisonbereinigt 0,3 % zum Vorquartal gewachsen, und hat damit den überraschenden Ausgang des Brexit-Referendums gut verdaut. Aber Analysten mahnten, angesichts fehlenden Reformwillens bliebe das Wachstum in Europa niedrig. Zudem gab der Ölpreis nach, was belastete. Am Wochenende ist es bei Gesprächen in Wien zu keiner Einigung auf eine Förderkürzung gekommen. In Frankfurt verlor der Dax leicht um 0,3 % auf 10 665 Punkte, während der Euro Stoxx 50 um 0,8 % auf 3 055 Zähler sank.Im Dax setzten sich RWE mit einem Kursplus von 2,3 % auf 14,46 Euro klar an die Spitze der Gewinnerliste. Die Titel der Tochter Innogy fielen um 0,9 % auf 36,18 Euro. Die Ratingagentur Fitch hat der Mutter RWE erneut ein “BBB”-Rating mit negativem Ausblick erteilt, aber für die Senior Unsecured Notes den Ausblick auf “Positiv” geändert, da diese auf Innogy übertragen werden. Vonovia zogen 1,6 % auf 32,09 Euro an. Zu den größten Verlierern zählten Bankwerte: Commerzbank glitten um 1,8 % auf 6,19 Euro zurück, und Deutsche Bank ermäßigten sich um 1,3 % auf 13,16 Euro. In Zürich gaben CS um 1,4 % auf 13,82 sfr. ab, UBS verloren 1,8 % auf 14 sfr. Credit Suisse spreche mit einer anderen Bank über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit und Einsparungen, hatte Konzernchef Tidjane Thiam gegenüber der “Financial Times” erklärt. Es gehe etwa um die gemeinsame Nutzung von Datenbanken und Servern. Im Markt wird UBS als möglicher Kooperationspartner für möglich gehalten. In Mailand verloren die Papiere von Unicredit 3,8 % auf 2,26 Euro.Schwächer tendierten auch die Autowerte. BMW fielen 1 % auf 79,37 Euro, Daimler gaben um 0,7 % auf 64,91 Euro nach. Laut “Süddeutscher Zeitung” plant China eine Quote für Elektroautos ab 2018, die höher ausfallen dürfte als erwartet. Werden die Quoten verfehlt, drohten den Autobauern Strafzahlungen, hieß es. Lufthansa fielen um 0,5 % auf 11,65 Euro. Im Konflikt mit dem Kabinenpersonal der Tochter Eurowings zeichnet sich eine leichte Entspannung ab. Es soll in dieser Woche trotz gescheiterter Schlichtungsverhandlungen keine neuen Streiks der Flugbegleiter geben. Stattdessen solle der frühere Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck, die Gespräche wieder in Gang bringen, schlug die Kabinengewerkschaft Ufo am Montag vor.Unter den Nebenwerten machten Drägerwerk Vz. mit einem Kursplus von 5,9 % auf 64,98 Euro auf sich aufmerksam. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Titel des Medizin- und Sicherheitstechnikanbieters von “Hold” auf “Buy” hochgestuft. Die Anteilsscheine der Optikerkette Fielmann (-6,4 % auf 63,18 Euro) gerieten dagegen zum wiederholten Mal in wenigen Tagen deutlich unter die Räder. Statt wie ursprünglich angepeilt das Ergebnis vor Steuern leicht steigern zu können, erwartet der Konzern nun im laufenden Geschäftsjahr einen leichten Ergebnisrückgang.