Finanzagentur greift stärker als sonst in Repo-Markt ein
kjo Frankfurt
Die Deutsche Finanzagentur ist derzeit in den Repo-Märkten (Wertpapierpensionsgeschäfte), auch bekannt als besichertes Geld, stärker aktiv als sonst. Dabei geht es darum, sich gegen eine Knappheit der Bundeswertpapiere (collateral squeeze) zu stellen. „Die Finanzagentur ist mit ihren Eigenbeständen kontinuierlich im Repo-Markt aktiv. Aktuell haben wir unsere Aktivitäten geringfügig erhöht. Damit unterstützen wir die Liquidität am Repo-Markt und in der Folge auch die am Sekundärmarkt für Bundeswertpapiere. Ein liquider Repo-Markt erleichtert das Marketmaking und die Positionsnahme der Marktteilnehmer am Kassamarkt“, so die Finanzagentur auf Anfrage der Börsen-Zeitung.
In den vergangenen Tagen war es zu einer verstärkten Nachfrage nach Bundestiteln im Repo-Segment gekommen, da Investoren vermehrt auf steigende Renditen der Papiere und damit fallende Kurse setzen, was zu Short-Positionen motiviert. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hatte es auf der Februar-Sitzung nicht mehr ausgeschlossen, dass es noch in diesem Jahr zu Leitzinssteigerungen kommen könnte. Danach waren die Bundrenditen nochmals deutlich angestiegen, also die Kurse gefallen.
Die Finanzagentur regelt das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes und behält von jedem Bundeswertpapier in den Auktionen einen Teil für die sogenannte Marktpflegequote ein. Im Schnitt sind dies über sämtliche Auktionen des Bundes hinweg betrachtet in etwa um die 20% des Emissionsbetrages. Damit operiert die Finanzagentur dann später am Sekundärmarkt, unter anderem auch am Repo-Markt, um auf den Bedarf der Marktakteure an Bundestiteln zu reagieren und auch um Spitzen auszugleichen.