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FlatexDegiro sacken ab

Lockerungen der harten Corona-Gegenmaßnahmen in China haben den Dax am Montag nur vorübergehend gestützt. Robuste US-Konjunkturdaten weckten die Furcht vor weiteren Fed-Straffungen.

FlatexDegiro sacken ab

ck Frankfurt

Nur im frühen Handel haben positive Vorgaben aus Asien die europäischen Aktienmärkte am Montag gestützt. Nach einem knapp unter dem Freitagsschluss liegenden Hoch von 14507 Punkten sank der Dax bis auf ein Tief von 14394 Zählern und schloss mit einem Minus von 0,6% bei 14448 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,5% auf 3957 Zähler nach. Robuster als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten lösten bei Anlegern Befürchtungen einer weiter stark restriktiven Geldpolitik der Federal Reserve aus.

Die Ankündigung weiterer Lockerungen von Corona-Maßnahmen führte an den chinesischen Aktienmärkten zu deutlichen Kursgewinnen, der CSI 300 stieg um 2% auf 3947 Punkte. In Europa kam die Entwicklung in China über steigende Metallpreise den Bergbauaktien zugute. Der Stoxx-Index der Grundstoffbranche, zu der auch Stahlaktien zählen, legte um 0,6% zu. Unter den Bergbauwerten gewannen Anglo American 1,2% und Rio Tinto 1,6%. Andere chinasensible Titel wie Luxusaktien ließ die Entwicklung in dem Land unberührt. LVMH gaben 0,1% ab.

In einem angesichts der nächste Woche anstehenden Notenbanksitzungen von Zurückhaltung und Ruhe geprägten Geschäft sorgte allerdings die Aktie des Online-Brokers FlatexDegiro für Wirbel. Der Titel sackte um bis zu 38% ab und beendete den Handel mit einer Einbuße von 36,7% bei 6,46 Euro. Die Gesellschaft hat die Marktteilnehmer zum einen mit einer erneuten Senkung ihrer Jahresprognosen geschockt. Sie rechnet nun mit einem Erlös von rund 380 Mill. Euro. Im Oktober hat sie ihre Prognose von 400 bis 440 Mill. auf „mindestens“ 400 Mill. Euro gesenkt. Die Prognose für die Ebitda-Marge wurde von 42% auf 37% ermäßigt.

Zum anderen gab das Unternehmen bekannt, dass die Finanzaufsicht BaFin im Rahmen einer Sonderprüfung Mängel in Geschäftspraktiken und Unternehmensführung moniert hat. Die Analysten von Oddo BHF stuften die Aktie des Online-Brokers mit einem von 13 auf 9 Euro reduzierten Kursziel von „Outperform“ auf „Neutral“ herab, die Deutsche Bank senkte ihr Kursziel mit beibehaltener Halteempfehlung von 11 auf 9 Euro.

Bayer verloren 3,2% auf 53,09 Euro und waren damit das Schlusslicht im Dax. Die Analysten der Bank of America stuften die Aktie des Pharmakonzerns mit einem von 78 auf 58 Euro gesenkten Kursziel von „Kaufen“ auf „Neutral“ zurück.

Brenntag schlossen mit einem Minus von 0,2% bei 60,44 Euro. Baader Helvea erhöhte ihr Kursziel für die zum Kauf empfohlene Aktie von 85 auf 99 Euro. Das Research-Haus ist der Auffassung, dass eine Übernahme der Univar durch Brenntag Sinn ergeben würde und signifikanten zusätzlichen Wert schaffen würde. Spitzenreiter im Dax waren Siemens Energy, die um 2,8% zulegten, vor Volkswagen, die mit einem Gewinn von 1,3% schlossen.

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