Europäischer Gasmarkt

Gas aus Deutschland wird in die Ukraine verkauft

Trotz eines rekordniedrigen Füllstands der deutschen Gasspeicher wird der Energieträger von deutschen Firmen derzeit in die Ukraine verkauft.

Gas aus Deutschland wird in die Ukraine verkauft

ku Frankfurt

Am Spotmarkt für europäisches Erdgas hat es auch am Dienstag eine weitere Entspannung gegeben. An der Intercontinental Exchange kostet Erdgas am niederländischen Knotenpunkt TTF mit Zulieferung im Januar 103,14 Euro je Megawattstunde, ein Rückgang von 3,5% gegenüber dem Stand vom Vorabend. Derzeit sorgt für eine gewisse Beruhigung, dass Tanker für LNG-Flüssiggas Kurs auf Europa nehmen und in den kommenden Tagen eintreffen werden.

Allerdings fließt in der Jamal-Europa-Pipeline, die normalerweise russisches Erdgas über Weißrussland und Polen nach Deutschland bringt, das Gas nun schon seit acht Tagen in östliche Richtung. Der russische staatliche Gasexporteur Gazprom hat mitgeteilt, es lägen keine Bestellungen für zusätzliches Erdgas vor. Offensichtlich wird nun Erdgas aus deutschen Speichern nach Polen und weiter in die Ukraine verkauft. Dies bringt den deutschen Gasimporteuren hohe Zusatzgewinne. Sie haben das Gas zu 250 bis 300 Dollar je 1000 Kubikmeter gekauft und können es nun zu mehr als 2000 Dollar an die Ukraine weiterverkaufen. Allerdings befindet sich der Füllstand der deutschen Gasspeicher mit aktuell 52,9% auf einem Rekordtief, so dass es im Januar und insbesondere Februar bei einem harten Winter zu Versorgungsengpässen in Deutschland kommen könnte.

Weiter gestiegen ist indes der Brent-Ölpreis. Er legte um 0,7% auf 79,12 Dollar je Barrel zu.

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