ROHSTOFFE

Gegenbewegung beim Rohölpreis

Brent-Öl legt 2,7 Prozent zu - China-Sorgen drücken aber weiterhin auf die Stimmung

Gegenbewegung beim Rohölpreis

kjo Frankfurt – Nach dem kräftigen Kursrutsch vom Wochenauftakt haben die Rohstoffmärkte am Dienstag überwiegend die Gegenrichtung eingeschlagen. Marktteilnehmer sprachen von einer technischen Gegenreaktion, der Markt wurde aber weiterhin als angeschlagen eingestuft.Am Rohölmarkt belasteten weiter die Sorgen um ein weltweit sehr hohes Angebot. Unter diesem Faktor leidet der Rohölmarkt bereits seit einiger Zeit. Auch die Ängste vor einer deutlichen Wachstumsabkühlung in China, die die Märke in den vergangenen Wochen mehrfach kräftig durchgerüttelt hatten, sehen Marktteilnehmer nach wie vor als einen sehr starken Belastungsfaktor. Die gestrige Zinssenkung in China untermauerte diese Konjunktursorgen im Reich der Mitte. Auf kurze Sicht gilt dies nicht als ausgestanden. Die Rohölpreise konnten sich gestern zwar ein wenig erholen, der Preis für das US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) blieb aber in Sichtweite des jüngst erreichten Sechseinhalbjahrestiefs. Abends kostete ein Fass der Sorte WTI 39,63 Dollar und war damit 3,6 % fester als am Tag zuvor. Für ein Fass der Nordseesorte Brent mussten im späten europäischen Handel 43,84 Dollar und damit 2,7 % mehr als zum Wochenauftakt bezahlt werden.In den vergangenen Tagen habe man eine Reihe von Effekten über den Aktienmarkt auf die Rohstoffmärkte kommen sehen, so die Einschätzung von Öl-Analyst Olivier Jakob von Petromatrix. Er sieht den Rohölpreis als überverkauft an. Der Ölpreis befindet sich derzeit zwar schon auf dem niedrigsten Stand seit Anfang des Jahres 2009, die meisten Analysten gehen momentan aber davon aus, dass aus fundamentaler Sicht weiterhin niedrige Preise in den Karten sind. Sie verweisen auf Chinas Konjunktur und die Aussicht auf die erste Leitzinsanhebung in den USA seit der Finanzkrise. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts in den USA hat nach Einschätzung von Marktakteuren mit den jüngsten heftigen Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten aber abgenommen. Kupfer im MinusWegen der Konjunktursorgen in China landeten die Industriemetalle wieder im Minus. Der Kupferpreis zur Lieferung in drei Monaten fiel an der London Metal Exchange um 2,1 % auf 4 951 Dollar je Tonne.